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Mittwoch, 30. Dezember 2015

Richtung Norden nach Limone sul Garda

Frühstück ist solala und ich erwische nur grauslichen Cappuccino. Beim Teebeutel kann man ja nicht viel
falsch machen und das stimmt wieder auf zuhause ein.

Mit dem Aufzug in die Garage, gleich die Regenhose an, weil es ist einfacher später die Jacke überzuziehen als die Hose und es ist ein Eckchen wärmer. Jetzt geht es über den Apennin, Nebel und kalt, oben müssen wir tanken und eine kleine Aufwärmpause einlegen, es geht weiter Richtung Parma.

Hier ist es etwas wärmer und die Sonne lässt sich wieder blicken. Erst einen kleinen Stopp in Parma, ein Cappuccino und ein süßes Teilchen und dann über die Po-Ebene auf kleinen Straßen mit lustigen 90 Grad-Kurven und wir sehen einige Festungen. Hier führen alle Wege nach Mantua, aber wir wollen zum Lago di Garda.

Unsere Souveniers sind Naturalien
Kurz vor dem Gardasee gibt es noch mal eine kurze Café-Pause und dann rollen wir auf der Occidentale nach Limone. Auto und Hänger stehen noch brav am gleichen Platz wo Ralf sie gelassen hat. Wir laden gleich unser Gepäck von der BMW in den Mercedes ein. Dann zum Hotel, aber außer dem Hund ist niemand da. Ein kurzer Anruf, Zimmer wie beim letzten Mal und es ist offen. Auch recht. Umziehen - frisch machen und dann fahren wir mit dem Auto geschwind nach Riva zum Einkaufen. Etwas hilfloses Rumkurven bis wir den Eurospar wieder gefunden haben. Da wir erst morgen Abend wieder zuhause sind und übermorgen Feiertag, decken wir uns hier mit ein paar leckeren Sachen ein.

Ralf ist im Urlaub aufgefallen das einige große BMWs eine Art Rollerdecke hatten. Bei einem Motorradhändler bleiben wir stehen und versuchen so was zu bekommen. Der nette Mann spricht deutsch, das macht es für uns einfacher. Es gibt von der Firma Tucano tatsächlich solche Rollerdecken, modellspezifisch für verschiedene Motorräder, auch für die Boxer. Leider hat er kein passendes da, müsste bestellt werden und wir fahren morgen früh schon wieder nachhause. Aber jetzt haben wir schon mal den Firmennamen und diese Decken werden Gauchos genannt. Zuhause werden wir das mal genauer recherchieren.

Abendessen gönnen wir uns in einem der drei in Limone geöffneten Restaurants, im Augusta. Das kannten wir noch garnicht, es liegt nicht direkt im Zentrum und man muss wissen wir man hinkomme. Ein letztes Mal im Urlaub und in diesem Jahr gibt’s es Pasta und Pizza.




Dienstag, 29. Dezember 2015

Piazza de Miracoli

Orbetello
Frühstücksauswahl ist reichlich, so gestärkt machen wir uns auf den Weg nach Norden. Langsam kommt die Schlechtwetterfront von der Adria über den Apennin. Im Regen wollen wir nicht fahren, deswegen verkürzen wir einfach den Urlaub. Heutiges Ziel ist Pisa, das haben wir beim letzten Mal zeittechnisch ausfallen lassen. Es geht an der Küste entlang, und die Sonne ist uns wohlgesonnen, aber es wird schon kälter hier im Norden.
Ralf hat das Hotel ausgesucht und gebucht. I´m not amused - Businesshotel: gut, gegenüber vom Flughafen am Autobahnkreuz: nicht so gut, 3 km vom Zentrum entfernt: schlecht. Meine Laune kann auch vom Hunger kommen. :)


Blick aus dem Hotelzimmer
Einchecken ist problemlos, dazu gibt es noch eine Straßenkarte mit eingezeichneter Route (30 min) zum schiefen Turm. Das Zimmer ist schick und groß, schnell umziehen. Wir haben kurz vor 16h und ich treibe Ralf an, lt. Internet ist am Piazza de Miracoli um 17h Schicht im Schacht. So geht es gleich Richtung Innenstadt, das Motorrad steht in der Hoteltiefgargage. Wegen der berüchtigten Strafen beim Einfahren in die Zona Traffico Limitato trauen wir uns nicht mit der Q in der Stadt. Mittels der Karte navigiere ich uns fix zum Piazza de Miracoli, es wird gerade dunkel und wir sind überrascht, Dezember und so viele Menschen? Ich möchte hier nicht in der Hauptsaison sein. Auf den Turm schaffen wir es nicht mehr, aber über den Platz können wir schlendern. Den virtuelle Earthcache nehmen wir noch im vorbeigehen mit. 


Nachdem wir so überstürzt aus dem Hotel sind, haben wir nicht mal nach Restauranttipps fürs Abendessen geschaut. In einem Café gönnt Ralf sich ein süsses Teilchen und einen Cafe inkl. Internet. Am Weg haben wir schon zwei interessante Restaurants gesehen. Dann entdeckt Ralf noch eins, ich male mir Kreuzchen auf der Karte und dann ziehen wir wieder los. Jetzt finden wir auch die Fußgängerzone, ein bisschen kucken, die ausgewählten Lokale begutachten. Wir sind zu bald und eine Stunde rumstehen bis geöffnet wird finden wir nicht so prickelnd. So laufen wir wieder zurück und entdecken ein kleine lustige Osteria Toscano. Zwar noch leer, aber wir sind ja auch sehr früh dran. Es wird ein toller Abend, das beste Essen der Reise und wir lassen es uns noch so richtig gut gehen. Der Bedienung ist es egal das unser italienisch fast nicht vorhanden ist, beim Essen funktioniert die Verständigung einwandfrei.

Nach der Völlerei ist der Spaziergang zum Hotel zurück wieder voll in Ordnung.




Baptisterium

Dom Santa Maria Assunta


Blick von der Ponte di Mezzo


Torre pendente di Pisa












Montag, 28. Dezember 2015

Pompeji und wieder Rom

Das Frühstück ist das gleiche wie gestern, also ehr zum abgewöhnen. Ich packe meine Sachen und Ralf geht das Motorrad holen - 40 Euro für 2 Tage parken. So teuer haben wir noch nirgendwo geparkt, aber hier haben uns die Carabinieri sehr deutlich verständlich gemacht das man das Motorrad nicht draußen stehen lassen sollte.

Jetzt geht es erst mal noch ein Stückchen Richtung Süden, nachdem es mit dem Vesuv nicht geklappt hat, versuchen wir es mit Pompeij. Die verschiedenen Eingänge abgeklappert, und dann sich für einen entschieden. Wir werden auch gleich abgepasst wegen Parkplatz. 10 Euro pro Tag, und wir sollen bei ihm gleich den Reiseführer (hat er in allen Sprachen da) und eine Karte erwerben. Parken reicht - danke. Dann möchte Ralf noch einen Café vor dem Eingang - 2 Café, 1 Sfogliatella = 7 Euro uns verschlägt es regelrecht die Sprache.

Diese Abzocke stößt mir echt übel auf. Schlange stehen für das Ticket - 13 Euro und Bancomachina geht nicht, nur bares ist wahres. Übrigens Guides werden bevorzugt behandelt und dürfen sich vordrängeln. Ich möchte eigentlich schon umdrehen. Aber wenn wir schon mal da sind.....

Sobald drin vergesse ich meinen Ärger teilweise, schon faszinierend, noch schöner wäre es gewesen wenn man eine ungefähre Straßenkarte für dieses Areal bekommen hätte. Aber ich schätze das haben die Paten so mit den Behörden ausgemacht und möglichst viel Geld mit den Straßenhändlern mit den Reiseführern und Wegkarten zu verdienen.

Dafür gibt es in der Ausgrabungsstätte tatsächlich ein Café wo der Café nur 1,10 Euro kostet. Merke lieber Reisender, lieber drinnen als draußen!

Ich finde noch einen Geocache und dann machen wir uns über die Autobahn auf den Weg nach Rom.

Heute haben wir ein Hotel etwas außerhalb, aber wir wollen ja nicht mehr abends in die Innenstadt. Ich gönne mir eine Badewanne und dann essen wir im Hotelrestaurant - was ich nicht wirklich guten Gewissens weiterempfehlen kann. Es wäre geschickter gewesen draußen etwas zu suchen...













Sonntag, 27. Dezember 2015

Funicular und Untergrund

Willkommen in der Unterwelt
Die Sonne lacht, wir haben einigermaßen gut geschlafen, das Frühstück ist sehr karg. Filterkaffee in einer Espressotasse, ein heiße Tasse Milch, ein Löffel Cornflakes, zwei Ministückchen Fertigtörtchen und ein auf dem Toaster verbranntes Tütencroissant.

Egal - draußen gibt es sicher fantastischen Cappuccino und ein süßes Teilchen. Ralf möchte in die Unterwelt und ich möchte mir einen Überblick verschaffen. So geht es mit der U-Bahn zum Funicular auf den Berg hinauf zum Castel St. Elmo. Ich wollte eigentlich nur in den Garten und den Überblick über Neapel genießen, ist aber nur gegen Eintritt möglich. Aber wir finden noch ein kostenloses Eckchen und ein Geocache der 10 m tiefer liegt.

Leider hängen in der Mauer wo der Cache sich versteckt, lauter leere Pappbecher. Der Vesuv ist gut zu erkennen, ich glaube er lacht uns bissl aus weil wir gestern zu spät waren. Einfach schön, auf dem Rückweg gönnen wir uns noch Café und Spremuta und beobachten ein wenig die Menschen hier. Hier scheint das Wohnviertel von Neapel zu sein, und trotz des tollen Wetters sehe ich etliche Pelzträger, wie die wohl mit dem Winter in den Bergen zurechtkämen?

Funiculare Centrale
Mit einem anderen Funicular geht es wieder auf Meereshöhe, wir flanieren durch die Via Toledo und gehen zum Eingang des Bourbounentunnels. Mittagszeit, nächste Führung erst wieder um 15:30. Hmm überlegen, es gibt ja noch andere, so fahren wir wieder in die Altstadt, dort hat Ralf eine unterirdische Kirche ausgemacht. Schnell gefunden, oh ha viel Gedränge für die nächste Tour und es geht hauptsächlich um alte Naziüberbleibsel. Das muss jetzt nicht sein - es ist schon nach 15:00. Ralf fragt schaffen wir es bis 15:30 wieder zurück zum Tunnel? Sollte machbar sein und schon rennen wir los. Von der Haltestelle ist es doch weiter als gedacht, aber wir schaffen es gerade noch rechtzeitig.
Fabiana nimmt uns mit auf eine Reise in die Unterwelt Neapels. Ursprünglich Bergwerk bei dem man sich den weiten Transport für Steine zum bauen gespart hat, dann geplanter Fluchttunnel für die königlichen Herrschaften zum Hafen, Wasserzisterne für die Versorgung der Bürger und zuletzt als Luftschutzbunker während des Weltkrieges. Achja ein Teil wurde auch als Tiefgarage genutzt von den Behörde zur Sicherstellung der  Fahrzeugen von Schmugglern. Es sind noch etliche Automobile im Tunnel vorhanden die nicht ausgelöst wurden.
Fabiana weiß sehr viel und ging auch auf alle gestellten Fragen ein, ganz ehrlich das hat sich richtig gelohnt und wir haben es genossen.
Piazza Garibaldi
Etwas orientierungslos kommen wir wieder ins Freie, mittlerweile ist die Sonne schon untergegangen und sind in einer Ecke von Neapel wo wir noch nicht waren. Erstmal einen Cafe mit Keks und dann wieder zurück zum Hotel. Im Internet nach einem Lokal fürs Abendessen suchen, und dann machen wir uns auf den Weg. Ralf möchte nämlich Nudeln und nicht die überall obligatorische Pizza, Meeresfrüchte locken ihn jetzt auch nicht so. Das ausgesuchte Lokal ist schnell gefunden, aber es gibt nur Pizza obwohl bei Tripadvisor etwas anders stand.
So versuchen wir einfach so etwas zu finden und landen bei den wir Drei Heiligen das Lokal ist voll, aber nachdem uns der Küchenchef begutachtet hat, bekommen wir noch einen kleinen Tisch. Hier gibt es oh wunder - Pizza aber diesmal eine Variante von der ich schon gelesen habe, frittierte Pizza. Diese bestelle ich auch kurzerhand - mächtig und heiß aber nicht schlecht, aber uns ist die klassische Variante lieber. Als wir das Lokal verlassen sind wir total baff, vor dem Ristorante steht eine Menschenschlange und wartet auf freie Plätze. Das habe ich selten hier erlebt, scheint das die Drei Heiligen sehr beliebt sind. Nach dieser Kalorienbombe sparen wir uns die Metro und laufen zurück durch die Ameisenstrasse.



Blick über Neapel auf den Vesuv
bis zum Sommer sicher touristenfertig
noch ein Funicular
Piazza del Plebiscito

Basilica Reale San Francesco di Paola
Castel Nuovo
Pizza Fritto
Minikrippe
Schlangestehen fürs Abendessen


Samstag, 26. Dezember 2015

Vesuvio chiuso

Heute morgen geht es Richtung Süden, auf meiner Wunschliste steht der Vesuv und Pompeji. Mal sehen was davon in Erfüllung geht. Aber zuerst geht über die Landstraße nach Neapel. Während die Römer zumindest auf den Vordermann achten ist in Neapel alles egal. Rote Ampel, Einbahnstraße, Fußgängerzone, alles egal gefahren wird wo Platz ist. Ralf wuselt sich so durch Napoli und ich bin froh nur Mitfahrerin zu sein. Ein oder zweimal kneife ich einfach die Augen zu.

Unser Plan vorm Zimmer beziehen, den Vesuv besichtigen. Die Ausschilderung geht so, und dann stehen wir vor einem verschlossenen Tor. Kein Hinweis auf Öffnungszeiten, Ferien oder dergleichen einfach nur chiuso. 15:10 und der Nationalpark ist geschlossen...... Etwas angesäuert drehen wir wieder um und fahren nach Neapel.
Leider ist uns ein kleiner Fauxpas unterlaufen, Zimmer haben wir vom 26-28.12 gebucht - aber 2016. Glücklicherweise bekommen wir trotzdem ein Zimmer dort nachdem Ralf das ganze mit booking.com geklärt hat. Allerdings kostet nun das Zimmer 70 statt 40 Euro die Nacht.

Zähneknirschend nehmen wir es. Dann gibt es auch keine Parkmöglichkeit bis jetzt haben wir in Italien immer einfach so am Gehweg geparkt, aber als Carabinierie vorbeifahren, hält Ralf sie an und fragt nach. Die Geste ist eindeutig, wegsperren weil sonst weg. Sie versuchen zu helfen und deuten Ralf an er soll ihnen folgen.
Ich bringe derweil meine Sachen ins Zimmer und ziehe mich um. Ralf kommt später wieder, die Carabinieri haben ihn zu einigen privaten Parkhäusern gelotst, aber diese waren heute zu. So brachten Sie ihn zu einem großen Parkhaus in der Nähe des Bahnhofs. Er kommt nochmal zurück um seine Sachen abzuladen und dann bringen wir die Q ins Parkhaus, hoffentlich steht sie da sicher.

Das Zimmer ist nett eingerichtet und hat einen Balkon so muss Ralf zumindest zum Rauchen nicht ganz raus. Vierter Stock, Altbau mit einem putzigen Aufzug, angegeben für 3 aber mit 2  otorradfahrern in Motorradkombis schon hoffnungslos überfüllt, aber immer noch besser als laufen.

Die Eigentümerin will aber auch gleich bares sehen, also raus aus den Klamotten und wir machen uns auf die Suche nach einem Bancomaten. Wir hoffen beim Bahnhof fündig zu werden, auf dem Weg dorthin bemüht sich Neapel seinem schlechten Ruf gerecht zu werden und ein Taschendieb versucht Ralf zu erleichtern. Glücklicherweise ist die Geldbörse so in der Jackentasche verkantet das es nicht klappt und Ralf es merkt. Der Dieb bekommt auch gleich einen Bodycheck mit dem Protektoren und verzieht sich schleunigst in die Masse. Übrigens die haben im Team gearbeitet einer lenkt ab, der andere versucht einem das Geld abzunehmen.

Also bei nächster Gelegenheit verstauen wir unser Hab und Gut in den Innentaschen. Bancomat finden wir dann auch noch und dann zurück um unser Zimmer zu bezahlen. Geld ohne Quittung - nö da machen wir nicht mit. Quittung erst morgen, wenn Quittung erst morgen dann auch erst morgen Geld. Siehe da Quittung geht doch.

Jetzt wäre etwas zu essen recht. Im Reiseführer wird eine Pizzeria empfohlen die quasi vor der Haustür ist, die wollen wir versuchen. Aber erst stürzen wir uns ins Gewühl der via Tribunali. Dann finde ich auch noch die Krippenbauergasse. Hier werden wir nur durchgeschoben, gesehen haben wir fast nix, wir wollten nur noch raus. Zwischendurch für Ralf noch ein Café und der neapolitanische schmeckt ihm besonders gut in Kombination mit einer Sfogliatella. Er mag lieber die Mürbteig- anstelle der Blätterteigvariante.

Die empfohlene Pizzeria Borgo Antico  ist schnell gefunden, ehr ein Verkaufsstand mit 8 Tischchen, Jacke ausziehen empfehle ich nicht, die Front ist offen und so warm ist es abends nicht. 1 Flasche Wasser, 1 Flasche Weißwein (war sehr lecker), 2 Pizza tutto completti 16,50 Euro. Das söhnt ein bisschen den Ärger mit der Unterkunft aus. Nach dem Wein bin ich ziemlich lustig und froh das wir wieder zurück ins Zimmer gehen.

Rom am morgen
Äquadukt
kaum was los
zweites Frühstück

Meer
wir sind nicht die einzigen...
überall alte Steine
fast allein in Neapel
spannende Wege
wenigstens Aufzug
Blick aufs Casel Capuano
Strega Verde
Fränkisches Bier in Neapel :)