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Samstag, 2. Mai 2015

Technische Tücken bei Autobahnfahrten

Irgendwann kurz nach 3 Uhr morgens bin ich wach geworden, die Bar unter uns ist noch geöffnet, die Musik wummert noch. Hätte ich nicht so ein luxuröses Bett würde ich meinen ich bin auf einem Festival hinter der Bühne in einer Dackelgarage.

Decke zusammenrollen weiterschlafen, erst wieder kurz nach 8h mache ich die Auge auf, und Ralf freut sich das ihm jemand die Uhrzeit nennt und er rauchen gehen kann. Nachdem er geklärt hat das es im Hostel Kaffee gibt und wieder ins Zimmer kommt, während ich Wetterbericht sichte und überlege was ich anziehe. Bekommt er auch gleich einen Auftrag von mir, ich drück ihm einige Kuna in die Hand er soll beim Bäcker gegenüber was fangen und ich komme nach.

Es soll keiner behaupten das Autobahnfahrten nur langweilig sind, Mautstellen sorgen stets für Abwechslung und Erheiterung.

Ich entscheide mich für die gleichen Sachen wie gestern, aber bei dem momentanen Sonnenschein erstmal ohne Regenkombi. Kava z mlekom, belegtes Sandvich und ein Schokohörnchen oder so ähnlich. Während er noch seine Zigarette genießt, hüpfe ich zum Konzum um zumindest 2 Limonaden für den Weg zu kaufen. Gestern war auch hier Feiertag, heute morgen absolute Hölle, vorallem als ich mich an der Kasse zwischen zwei Rentnern eingeklemmt finde wo der eine nach Old Spice und der andere nach irgendwas ähnlichen riecht. Leichte Schnappatmung - besser garnicht atmen und hoffen das ich hier schnell rauskomme.

Ralf grinst nur als ich ihm mein Erlebnis im Supermarkt erzähle. Taschen einpackt, Qe aus dem Hof und Abfahrt. Nach keinen 700 m kommt die Info, ich habe beim Bezahlen der Übernachtung meinen Ausweis nicht zurückbekommen. Ups - also nochmal umdrehen und holen. Dann geht es erstmal quer durch Zagreb auf einen Autobahnzubringer. Ticket ziehen - für mich kein Problem, aber Ralf ist immer noch hinter der Schranke. Er hat sich dann gewichtstechnisch ein Auto dazuholen müssen damit ein Ticket rauskommt. Sollte mir das zu denken geben wie schwer ich gerade mit meinem Muli bin, das die Messstelle mich wohl als Auto sieht und ohne weiteres ein Ticket auswirft? Nö lieber nicht, einfach freuen und weiterfahren.

Am Ende der Autobahn gibt es keine Probleme da ja jemand im Kassenhäuschen sitzt. Dann folgt die serbische Grenze, Reisepass rauskramen, ach Fahrzeugschein wollen die auch, noch mehr kramen und dann ist alles gut. Der Zöllner begutachtet die Qe und winkt uns dann durch. Das folgende Stück Strasse erinnert mich an die Reisen mit Papa, tatock tatock tatock macht das Muli auf den alten Strassenstück. Aber es folgt dann wieder eine Bezahlstelle und es geht auf die serbische Autobahn, bis kurz vor Belgrad, hierfür werden gerade 170 Dinar oder 1,50 Euro fällig. Diesmal brauche ich länger. Weil ein Auto sich direkt hinter mich gedrängelt hat können die mein Kennzeichnen nicht lesen, der Autofahrer muss zurücksetzten, dann gibt es Diskussion mit meinem Zettel und das Fensterchen wird geschlossen und ich sitzt mit meinem Euro fufzisch hier. Zweiter Kollege kommt dazu, muss irgendwas in der Kasse entsperren. Fenster geht wieder auf, ich lasse die 1,50 in die Hand fallen, mist das funfzigerle klebt am Handschuh und die andere Hand ist weg als es sich löst und auf die Strasse fällt. Ich quitsche auf, der im Kassenhäuschen schaut runter meint it´s ok und macht die Schranke auf.

Hier geht es weiter auf einer weiträumigen Umfahrung um Begrad, aber leider noch nicht fertig und nun kommt von Ralf die Ansage, er muß kucken ob er seine Kreditkarte wieder eingesteckt hat. Blöd, kein Platz zum anhalten in dieser Baustelle, irgendwann doch eine Parkbucht mit einem Dixiklo. Also raus, und checken ob alles dabei, doch eingepackt - Glück gehabt. Während Ralf prüft, springt auf einmal die Tür von der Toilette auf und ich erschrecke mich, so nach dem Schema - wir sind die einzigen hier, haben die jemanden hier vergessen? Nö ist leer und schwingt wieder zu.

Nach Belgrad geht es wieder auf die Autobahn Richtung Nis. Wieder eine Bezahlstelle, diesmal fahre ich mit Ralf zum Schalter - Knopf gedrückt - kein Ticket kommt raus. Er winkt mich vor, vielleicht mehr Gewicht? Nö hilft auch nix, egal wie oft wir drücken und die Motorräder rangieren, der Sensor meint wir sind nicht da. Hilfeknopf entdeckt gedrückt, da kommt einer angerannt und geht ins Häuschen und läßt uns zwei Tickets so raus und drückt uns diese in die Hand. Ab hier sind es noch gute 200 km bis Nis nur Autobahn. Gewitterwolken begleiten uns, allerdings erst 50 km vor Nis fängt es auch das regnen an, glücklicherweise hört es 10 km vorher auch wieder auf das wir sozusagen trocken ankommen. Das Hotel ist gleich gefunden, und Vladimir der Besitzer läßt uns im Innenhof, dem eigentlichen Cafe parken das die Qe weggesperrt sind.

Schickes Appartment, zwei Zimmer haben wir. Eins mit einem Doppelbett und eins mit einem Einzelbett das wir gleich als Ankleidezimmer besetzen und dort unsere Sachen ausbreiten.

Es ist immer noch etwas schattig, deswegen ziehen wir uns für das Abendessen nicht um und folgen der Empfehlung von Vladimir, zur Kafana Rajko. Wir entscheiden uns für Fleischbällchen, gefülltes Hähnchenfilet und Shopska Salad. Die Fleischbällchen sind fast die teuersten auf der Karte, achso der Preis ist für 10 Stück, wir dürfen sagen wieviel wir wollen. Wir entscheiden uns für 6 Stück. Ralf hat vergessen das es hier keine Beilagen gibt, bzw das diese dazubestellt werden müssen, deswegen wollte ich den Shopska Salad. :) Ralf ordert noch Brot, und gibt mir die Hälfte der Fleischbällchen ab. Somit habe ich eine trennkostmäßige Eiweißmahlzeit. 350 g Hähnchen mit 150g Fleischbällchen. Der Verdauungsspaziergang zum Hotel ist gerade richtig für das gehaltvolle Mahl.

Gute Nacht