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Samstag, 9. Mai 2015

Welcome to Georgia

Der Tag beginnt mit leichten Nieselregen, der sich während des Frühstücks in
Alphabeth Tower Batumi
einen stetigen Landregen steigert. Also gleich die Regenkombi an. Batumi ist keine 120 km mehr entfernt, wer wird denn aus Zucker sein?

Das ist machbar, nur die überholenden LKWs nerven. Jedesmal bekommt man einen Wasserschwall ab der einen auf dem Motorrad durchschüttelt. Ich freue mich über jeden Tunnel auf der Strecke, weil einfach mal trocken.

Grenze Türkei-Georgien, hier ist viel Betrieb, vorallem müssen alle Busreisenden raus und werden einzeln abgefertigt bis sie nach der Grenze wieder in Ihren Bus steigen dürfen. Türkei, erstes Häuschen ¨numberplate¨ also soweit vor rollern das die unser Kennzeichen abschreiben. Nächstes Häuschen ¨Passport¨ und ¨motopapir¨, alles wieder wegpacken. Noch ein Häuschen - vorrollern - er will nochmal das numberplate kontrollieren. Ich will garnicht wissen was los wäre wenn Ralf und ich zwischendrin die Mopetts tauschen würden.

Georgien - eine lange Schlange, zwei Schalter sind offen und wir nehmen natürlich auch prompt den langsameren. Während wir in der Schlange stehen fragt uns zuerst der Zoll woher und wohin. Dann der Grenzer, der muß aber per Funk jemanden anfordern der mit uns reden kann. Wir konnten leider weder mit georgisch, türkisch oder russisch dienen. Unser Sprachangebot lautete deutsch, englisch, italienisch, französisch, tschechisch. Zoll und Grenzer reden wohl nicht miteinander, aber der englischsprechende Kollege gibt unsere Antworten weiter und so sind wieder alle zufrieden.

Endlich dürfen wir vorrücken, Ralf zuerst, Passport, Fahrzeugpapiere, Kennzeichen prüfen. Dann das Modell, schön das es so gut sichtbar auf dem Tank steht und er das im Schein abgleichen kann. So Ralf darf weiter und meint er wartet auf mich, es dauert ja etwas länger. Passport und Fahrzeugschein bekommt er gleich von mir. Er blättert im Pass, und genau was ich erwartet habe, trotz geöffneten Klapphelm ein fragendes ¨Kariiiin?¨ Ich nicke und grinse ihn an, Helm runter, Haare durchstrubeln, fröhlich weitergrinsen - es folgt ein überraschtes ¨oh madam¨, 5maliger Blick auf mich und auf die BMW. Dann Kennzeichen prüfen, von ihm ein verzagtes Lächeln, Stempel und Papiere wieder rauslangen und weiterwinken.

Ralf hat sich schon eine gedreht und ist in angeregten Gesprächen verwickelt, ich werde dazugewinkt und begrüßt. Die Regenklamotten werden beäugt, meine Plastikhülle wird für gut befunden während Ralfs teuere BMW-Kombi für Regen als minderwertiger Stoff abgetan wird.

Schnell noch 100 Euro in Lari getauscht und die Fahrt geht weiter. Übrigens die komplette Grenzüberquerung hat eine Stunde gedauert.

Es regnet immer noch, ich habe nur Batumi als Ziel, Ralf das Hotel. Wir landen erstmal im DriveIn von McDonalds, sehen von hier zwar unser Hotel, aber keinen Weg dorthin.

Nochmal eine Runde durch den Block und ich entscheide mich nach Sicht zu fahren und nehme eine Schlammpiste. Von Ralf kommt noch ein ¨da willst du nicht durch¨. Wollen nicht, aber ich glaube so kommen wir zum Hotel. Gefunden - und es ist tatsächlich der einzige Weg dorthin, es gibt noch keine Strasse.

Ich bleibe bei den Motorrädern, Ralf geht einchecken. Von außen sieht es es etwas heruntergekommen aus, scheint aber ziemlich neu und leer zu sein. Als Ralf wieder zurückkommt löst sich das Rätsel, das Hotel ist auf dem Dach, und hat nur 6 Zimmer. Der vorgebaute Aufzug hat nur 2 Stationen, Erdgeschoss oder Dach. Also abladen und rauf. Duschen - aber heiß zum aufwärmen. Dann mal Stadtplan sichten, wo wir hin wollen. Wir sind doch ziemlich außerhalb, aber während ich auf Ralf wartete habe ich eine Busstation direkt vorm Hotel entdeckt. Wir können ja versuchen damit in die Stadt zu kommen. Ich ziehe meine Regenjacke an und wir versuchen unser Glück mit dem Bus.

Der kommt auch gleich, wir geben dem Busfahrer 10 Lari und bekommen 8 Lari und 40 Tetri wieder raus und haben somit 4 Fahrten gekauft. Ein Ticket für 2 Fahrten kostet nur 80 Tetri, dafür laufe ich nicht. Leider steigen wir zu früh aus und laufen so doch noch ein Weilchen im Regen. Wir finden den Maidan und das goldene Vlies, machen Fotos und dann zu einer Restaurantempfehlung. Okay sieht nett aus aber für ein richtiges Essen ist es uns noch zu früh. Ein Spaziergang zum Chacha-Brunnen und dann entdecken wir ein kleines lustiges Cafe mit gerade 4 Tischchen und Espresso. Kurze Einkehr, Espresso für Ralf der erste nach 9 Tagen und für mich ein Cappuccino und ein Cupcake. Nett, wir beschließen später wieder zu kommen und jetzt erstmal ins Hotel und unsere Rechner holen.

Nachdem wir so wieder im Zentrum sind gehen wir erst essen im Maspindzelo. Ich will endlich wieder ein Bier, Ralf versucht den georgischen Wein. Dazu bestellen wir Ostri und Khinkali, Salat und Brot. Das Ostri kommt bald und ich bin schon fertig bis Ralfs Khinkali kommen. Lustige Säckchen mit Fleisch gefüllt. Die Bedienung zeigt uns wie man diese ißt, am Schnerpfelchen nehmen, ins Säckchen ein Löchlein beißen, die Suppe rausschlürfen, und dann das Säckchen ganz aufbeißen und das Fleischbällchen essen. Wer es richtig macht hat am Ende einen absolut sauberen Teller und die Brühe ist nicht ausgelaufen. Wir haben viel Spaß sind aber nicht perfekt.

Im Lokal haben wir auch einen Touristenführer für Batumi bekommen und so machen wir unseren Verdauungsspaziergang an der Piazza, der Seilbahn und dem Hafen entlang bis zu dem Figuren Ali und Nino.

Am Schluss landen wir wieder im Chocolate wie heut nachmittag und schreiben unsere Berichte.