Drop Down MenusCSS Drop Down MenuPure CSS Dropdown Menu

Montag, 4. Oktober 2021

Skopje - Kragujevac

Nachdem wir seit gestern wieder Mitteleuropäische Sommerzeit haben, wache ich früher auf. Gut geschlafen haben ich auf jeden Fall. Ich dusche aber die Hoffnung das ich wirklich heißes Wasser bekomme wird nicht erfüllt obwohl ich den Boiler gestern Abend eingeschaltet habe. Mehr als lau wird es nicht. 
Als ich aus dem Bad komme ist Ralf schon in Motorradsachen, ich kucke etwas erstaunt. Er erklärt mir die Arbeitsteilung, er holt die Motorräder aus der Tiefgarage und prüft die Ketten und spannt ggf. nach, ich gehe auf Suche nach einem Bäcker und jage Frühstück mit dem wir dann in die Cafebar 50 m weiter umziehen. 
 
Erste Bäckerei, sieht super aus, aber nimmt keine Euronen (Dinar habe ich nicht genügend) und keine Creditcard. Die zweite ebenso, die dritte hat nicht halb so viel Auswahl, nimmt aber Creditcard. Auftrag erledigt ich spaziere zurück und Ralf ist gerade fast fertig. Nochmal zurück ins Apartment und Hände waschen und wir ziehen ins Café um. 
Wir setzen uns rein, es ist noch ziemlich schattig, grade 10 Grad. Also noch weit von meiner Wohlfühltemperatur entfernt. Nach Cappuccino und Espresso die Motorradsachen anziehen und alles verstauen und raus aus Skopje. Wir werden erst auf einer Hauptstraße rausgelotst, aber Montagmorgen ist viel los. Ich finde es immer wieder erstaunlich wie viele mit Gottvertrauen über die 4 spurigen Straßen laufen mit der absoluten Gewissheit das der Autofahrer anhält. Und sie haben recht. Auf der Umgehungsstraße bis zum alten Autoput, hier nochmal tanken und dann los auf dem alten Autoput. Wir haben dem Navi die Mautstraße weggenommen und so fahren wir meist parallel zur Autobahn, durch Dörfer und an verlassenen Tankstellen vorbei. 
 
Kaum aus Skopje raus kommen wir an einer Müllhalde vorbei die vor sich her kokelt. Rechts und links neben der Straße liegen Plastikflaschen die aus den fahrenden Autos wohl entsorgt wurden. Auf der Strecke ist wenig los, und lässt sich auch gut fahren. Kurz vor der Grenze werden wir doch auf die Autobahn gelotst zum Grenzübergang. Grenzübergang funktioniert gut und wir wechseln hier auch gleich 50 Euro in Serbische Dinar. So rollen wir weiter bis wir ein Café entdecken. Hier gibt es serbischen Kaffee. Heißt hier in jedem Land nach dem Land ist aber überall das gleiche (griechischer, mazedonischer, serbischer Kaffee) Hier stelle ich auch fest das mich die Geldwechslerin an der Grenze beschummelt hat, ob versehentlich oder absichtlich keine Ahnung aber zurück fahre ich deswegen nicht. Statt 5746 habe ich nur 5246 Dinar erhalten, 500 weniger keine 5 Euro.
 
Als erstes Ziel haben wir Leskovac, da wollen wir eine Mittagspause machen und entscheiden wie weit wir noch fahren wollen. Wir sind immer noch auf dem Autoput unterwegs und in Serbien wurde die neue Autobahn massiv ausgebaut, viele Brücken und Hänge gesichert. Wir düdeln immer noch über die alte Straße. In Leskovac finden wir so auf Anhieb kein Restaurant, und soviel Zeit wollen wir nicht vertrödeln, so hält Ralf vor einer Cevapsiciarna. Er meint das wir da sicher Pommes und Salat bekommen. Der Inhaber belehrt ihn eines besseren, rohes Fleisch in der Auslage, wird frisch zubereitet, Cevapi, Plesjaviaca, Schaschlik und als Beilage gern nochmal Fleisch und wenn du auf Salat oder Gemüse bestehst kann man eine grob geschnittene Zwiebel bekommen. Nicht ganz das was wir uns vorgestellt haben.
 
Gestern Abend haben wir bereits Krusevac und Kragujevac als Ziele ins Auge gefasst. Also Ziel Krusevac, in Brestovac sehe ich ein nettes Restaurant. Anhalten und eine kleine Pause, Pommes und Shopska reicht und wir befragen Navis und Maps.me. Für Krusevac macht er einen größeren Bogen um die Maut auszuklammern. Es ist 15 Uhr und es wären auf Landstraße noch 180 km und 3 Stunden. Das könnte zu knapp werden, Sonnenuntergang ist um 18:30. Ein paarmal anhalten zum fotografieren und wir brauchen noch gut eine Stunde länger. Ich rechne, hole die Landkarte und überzeuge Ralf das wir die nächsten 85 km auf die Autobahn gehen und dann Krusevac - Kragujevac fahren. 
 
Wir buchen ein Zimmer in Kragujevac, Ziel ist fix gesetzt. 
Eine Stunde brauchen wir bis zur Ausfahrt nach Krusevac. Die Strecke hat 180 Dinar pro Motorrad gekostet. Hier wird nochmal getankt und wir gehen vor Krusevac auf die 190 und dann auf die 183 direkt nach Kragujevac. Perfekt getimet, das Licht wird gerade schön zum fotografieren und Ralf gönnt sich ein paar Fotostopps. Die Strecke ist toll, Fahrbahn mal so und mal so und wir kommen an ganz vielen Paprikafeldern vorbei. Die Babickas sitzen am Straßenrand und verkaufen. Die sehen so lecker aber mitnehmen ist keine so gute Idee. Was mich doch überrascht das hier auch Erdbeerfelder sind und noch nicht ganz reif, ist hier so lange noch Sommer? 
 
Wir kommen eine halbe Stunde vor dem offiziellen Sonnenuntergang an, auf unserer Strecke ist es 20 Minuten früher dunkel da die Sonne hinter den Hügeln verschwindet. In Kragujevac meldet das Navi das man das Ziel nicht anfahren kann und ob es einen Parkplatz suchen soll. Nö, das wird doch gehen wenn schon in Booking stand das es Parkplätze gibt. Das Navi will in die Fußgängerzone, okay vielleicht doch außen rum? Das Navi behauptet wir sind an der Adresse die wir angegeben haben auf der Rückseite, aber wir sehen weit und breit kein Hotel…. 
 
Ralf parkt und steigt ab um eine Runde spazieren und suchen zu gehen, ich zücke das Handy und frage Maps.me. Volltreffer das Hotel King ist drin und ungefähr 300 m entfernt -  eben nicht in der Fußgängerzone. Sagen wir so das Kartenmaterial ist noch ausbaufähig. Hotel gefunden, Motorräder davor abgestellt und ganz lieb willkommen geheißen. Zimmer ist im ersten Stock, nach hinten raus, somit auch leiser. Es gibt Mückenschutzgitter und es ist ganz toll eingerichtet. Wifi funktioniert super und die liebe Dame an der Rezeption hat sich die wichtigsten Fragen die wir stellen könnten auf Deutsch notiert damit sie auf deutsch antworten kann. Super nett. Ralf bekommt auch einen Espresso als er danach fragt, das ist Service. 
 
Ich suche in der Zwischenzeit ein paar Lokale aus und wir laufen alle ab um zu kucken was uns am besten gefällt. Wir landen im milky, hier gibt es nur Palatschinken im Baukastenprinzip. Süß oder Salzig. Die Bedienung ist nett und ehr überrascht als wir nach dem herzhaften noch einen Süßen haben wollen. Ich glaube hier bestellt keiner zwei Stück. Wir belehren sie eines besseren. Lecker und fast fleischlos.