Drop Down MenusCSS Drop Down MenuPure CSS Dropdown Menu

Donnerstag, 21. Mai 2015

Fremde in einem fremden Land

Gestern abend haben wir noch auf die Schnelle eine Tour zusammengestrickt. Erstmal wieder nach Ürgüp und dann Richtung Süden, es geht weiter nach Westen über zwei nette Pässe. Diese sind heute das Highlight, die Strasse läßt sich traumhaft fahren, und wie bis jetzt meistens kein Verkehr. In Güzelyurt machen wir eine Mittagspause bei einem Cay. Es gibt auch hier etliche Höhlenwohnungen in die Felsen geschlagen, ebenso haben die örtlichen Handwerker teileweise gigantische Garagen oder ähnliches in den Fels getrieben. Wir fahren einen Hohlweg entlang und auf der linken Seite sind lauter Garagentore im Fels mit Hausnummern. Dann geht es wieder auf die D300 - wie immer unendliche Weiten, schnurgerade Strasse von Horizont zu Horizont. Ist so Amerika - immer geradeaus? In Konya biegen wir einmal falsch im Kreisverkehr ab, daraufhin müssen wir uns durch Seitenstrassen zum Hotel mogeln.


Einchecken, diesmal wird mein Pass nicht benötigt. Übrigens als wir dieses Hotel buchten, haben wir etwas im kleingedruckten übersehen. ¨Dieses Hotel nimmt keine unverheirateten Paare auf, man muss die Heiratsurkunde vorlegen¨ Glücklicherweise ist es Ralf dann doch noch aufgefallen. Deswegen hat er zwei Mails noch geschickt, eins an an das Hotel und eine zu Booking.com, daß wir nicht verheiratet sind und wir das Zimmer stornieren wenn es nicht möglich ist dort zu übernachten. Die Rückmeldung kam schnell und war überraschend, das mit den unverheirateten Paaren betrifft nur türkische Pärchen. Ahaaaa.


Das Zimmer ist winzig, nicht einmal ein Schrank. Nur ein dünnes Bettlaken als Zudecke, und es ist schattig. In den bisher besuchten Hotels gab es im Schrank immer noch die warme Kuscheldeckenvariante für die Verfrorenen. Egal, erstmal Stadt sichten. Wir sind keine 500 m von der Moschee entfernt. Irgendwie fühle ich mich aber hier nicht so wohl. Nach einem Spaziergang zu einer anderen Moschee und dann durch einen Basar, suchen wir etwas zu essen. Ziemlich teuer, liegt wahrscheinlich am Standort bei der Moschee. Keine Ahnung warum, aber irgendwie fühle ich mich hier nicht willkommen, ehr als Fremdkörper. Ralf meint als ob man als Christ in Mekka wäre. Fallen wir wirklich hier so auf? So verziehen wir uns wieder ins Hotel und weil das Zimmer so winzig ist machen wir es uns in der Lobby gemütlich. Das Netz ist instabil, bricht andauernd ab und letzendlich fangen wir uns auch noch eine Malware ein. Gefrustet weil ich keine Seite mehr aufbekomme und mein Browser gehijacked wurde schalte ich das Wlan ab und lese einfach in meiner Kindle-App. Da alles etwas unlustig, verziehen wir uns bald und verziehen uns ins kalte Bett. Ich überlege ernsthaft ob ich runtergehe und meinen Schlafsack hole. Die Faulheit siegt und ich friere.