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Dienstag, 14. September 2021

Einmal längs durch Montenegro

Einigermassen gut geschlafen aber es ist in den Bergen schon eine gute Ecke kälter als bei den letzten Übernachtungen. Frühstück gibt es ja in dieser Unterkunft nicht. Das mit dem Duschen habe ich mir gestern und heute geschenkt. Spannende Konstruktion - eine Toilette und am Waschbecken ist auch ein Duschschlauch angehängt also beim Duschen steht die Toilette unter Wasser. 
Würde ich hier wieder übernachten? Definitiv nein, auch wenn die Menschen das Geld brauchen.
 
Nachdem wir gestern das Mozart mit unserer Anwesenheit beehrt haben gehen wir zum frühstücken in die Bar Cinema. Der Cappuccino und Espresso sind gut, beim Bäcker gegenüber holt Ralf belegte Brötchen, Palatschinken und ein Marmeladenrolle. So gestärkt kurz auf die M18 zum tanken. 
 
Dann Richtung Grenze, die Straße ist etwas besser als beim letzten Mal. Auf den knappen 30 Kilometer haben wir Schweine und Kühe auf der Fahrbahn. In Bosnien drängeln dich 3 Grenzer in dem Häuschen und es sieht so von der Ferne nach PC-Problemen aus. So werden wir einfach durchgewunken, keiner will irgendwas sehen. Na gut dann nicht. Eigentlich wollte ich ja direkt nach der Brücke links in den Durmitor, ABER offiziell sind wir ja da noch nicht eingereist nach Montenegro und wenn wir meiner geplanten Strecke folgen würden kämen wir in Zabljak raus ohne registriert zu sein. Das ist uns zu heikel, allerdings frage ich mich wie das funktioniert. Die Kirche ist ausgeschrieben. Egal erst mal offiziell einreisen. Der montenegrinische Grenzer ist bei Ralf super genau, Ausweis, Fahrzeugschein und Covidnachweis. Von mir will er nur Ausweis und Fahrzeugpapiere, zumindest fragt er mich "covid ok?" und ich nicke und darf dann weiter. 
 

Also gut wenn die geplante Route nicht funktioniert dann halt die klassische, erst auf der Hauptstraße entlang, Fotopunkte gibt es genügend, da wir früh unterwegs sind, ist hier wenig los. Fast alle Parkbuchten sind leer und man überholt immer die gleichen. Dann geht es links in die unbeleuchteten Tunnel Richtung Durmitor. Ich brauche unbedingt mehr Licht am Motorrad zumindest für die Tunnels - meine Augen kommen mit dem Lichtwechsel so schnell schlecht zurecht. So bin ich die ersten Meter blind, was nicht so toll ist wenn gleich eine Kehre kommt. So taste ich mich zaghaft auf den ersten Metern im Tunnel voran. Aber es ist es absolut wert, als wir oben ankommen und wir freien Blick haben ist es einfach toll. Ganz viel Landschaft und ich verstehe warum so viele davon schwärmen. So gondeln wir durch den Durmitor, es ist wenig los aber es gibt doch 2 entgegenkommende Motorradgruppen die alle keine Kurven fahren können. Ich brav auf meiner Spur auf der Außenseite links und mindestens 4 sind total überrascht das da jemand entgegenkommt und bremsen und eiern weiter. Ich bin froh das mich keiner abgeschossen hat. Achja nach Kühen und Schweinen kommen im Durmitor auch noch Schafe dazu und depperte Lämmchen. Alle Schafe brav links und rechts der Straße, die Lämmchen hüpfen einen vor denn Reifen weil sie nicht wissen wohin. 

Durmitor

Danach geht es nach Zabljak auf einen Caffè und ein Wifi und wir buchen im schon bekannten Hotel Bicaj in Skoder. Das sollten wir schaffen sind ja nur noch so 150 km. 
Die Strecke nach Niksic war teilweise sehr schön mit doch einigen Serpentinen. Die Hauptstrecke zwischen Niksic und Podgorica wir gerade erweitert. Mehrere Kilometer Schotterstraße und am Anfang einer mit einem Rot-Grünen-Lolli-Schild. Nachdem die Schlange hinter uns bis zu nächsten Baustelle angewachsen ist dürfen wir weiter. Eigentlich dachten wir das es im Einbahnverkehr läuft, da der Lollimann öfters seinem Funkgerät lauschte. Keine Ahnung was die da miteinander besprochen haben, auf jeden Fall gibt es Gegenverkehr. Viele eiern rum und versuchen den Idealweg zu finden. Bei unter 20 km/h wird das Moto doch etwas kippelig. Schnauze voll, Ralf zieht vorbei, und ich schließe auf. Wir wollen ja noch nach Albanien. 
 
Vor Podgorica machen wir noch eine kurze Kaffeepause und ich bestelle wieder Cedevita - so eine Art Quensch-Pulver. Lecker und nicht so süß wie eine Fertiglimo. Da wir gut in der Zeit liegen, entscheiden wir den Schlenker den uns Elke und Panny ans Herz gelegt haben, umzusetzen. Sehr guter Tipp und wir kommen gerade zum perfekten Licht dort an. Die P16 am Skadarska Jezero ist schmal und kurvig und macht nur Spaß. 
 
 
Wir treffen einen Schweizer mit seinem Fahrrad, er ist wie wir auf den Weg zum Peleponnes, er schätzt das er in einem Monat dort sein wird. Respekt von meiner Seite. Auf den letzten Kilometern vor der albanischen Grenze setzt die Dämmerung ein. 
 
An der Grenze dauert es ein bissl aber wir werden mit den Motorrädern in den Fußweg gelotst. Ausweis und Fahrzeugschein und schon dürfen wir weiter. Jetzt noch tanken, an der Tanke bekomme ich vom Tankwart noch Trauben geschenkt, die werden vorsichtig ins Topcase gepackt. So geht es direkt zum Hotel Bicaj. Hier waren wir schon einmal und wie beim letzten Mal alles Top. Duschen - es wurde als wir aus den Bergen raus waren doch gut warm. Dann mit einem Motorrad wieder ins Lokal Peja/Te Fisi. Immer noch so lecker wie beim letzten Mal. 
Heute könnte Ralf sagen happy wife happy life