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Freitag, 8. Mai 2015

Im Land des Cay

Schnell noch Blick auf den Wetterbericht, nachdem ich gestern beim fahren doch leicht gefröstelt habe. Mhmm - sonnig soll es nicht werden. Frühstück ist gut, mit einer Einschränkung, es gibt keinen Toaster. Das ist für mich fast ein GAU - und ich weiche auf Cornflakes aus.

Heute doch lieber gleich mit dem dünnen Fleecepulli starten. Es gibt leider keine Alternative zu D010 ohne Umweg, also weiter auf der autobahnähnlichen E80.

Ralf hält an um zu fotografieren, und nachdem meine Q mich seit einigen Kilometern mit ABS-Geblinke erfreut mache ich sie aus, um sozusagen einen Reboot zu machen. Böser Fehler - ich drehe den Schlüssel und kein Strom mehr da. Uhr weg, alle Anzeigen, kein Klack - absolut nix. Also absteigen und Ralf bitten sie von hier wegzuschieben damit ich mal die Gepäckrolle abmachen kann um zu kucken warum meine nicht mit mir will. Kaum an die Batterie und den Unterbrecher gelangt (noch nicht gedreht) sind alle Lichter wieder da. Kurz nochmal festdrehen und dann wieder Sitzbank und Gepäckrolle befestigen und weiterfahren. War ja nichts schlimmes.

Zwischen Ordu und Giresun wird gerade ein Flughafen gebaut, etwas ins Meer gesetzt auf künstlichen Strandverlängerungen. Wahnsinn was da an Material bewegt wird.

Ralf meint nun das ihn auch etwas fröstelt und er den Pulli anziehen will, und vielleicht etwas Brot und einen Cay. Wir fahren nach Carsibasi und parken und werden auch gleich auf deutsch angesprochen und von einem ältern Herrn zum Cay eingeladen. In einem Cayhaus werden eiligst Stühle für uns herbeigeschafft und wir sitzen in einer sehr netten Runde. Ali der uns angesprochen hat erzählt uns das er vor 35 Jahren Berlin war. Dann gesellt sich noch jemand dazu - aus Kempten, total nett die Runde. Natürlich stehen wir Rede und Antwort - woher, wohin, wie gefällt es euch, eure erste Reise in die Türkei? Nach dem Tee verabschieden wir uns und fahren weiter. Ohne das Ralf seinen Pulli angezogen hat.

In Trabzon faszinieren uns die Abbrucharbeiten, ganze Häuserzeilen werden abgerissen und neue Hochhäuser gebaut. Ich bin immer über die Bauwut hier überrascht, die Hochhäuser schießen wie Pilze aus dem Boden. Jetzt schaffen wir es doch noch anzuhalten damit Ralf den Pulli anzieht. Mir wird auch langsam kälter und ich will nur ankommen, es hängt eine dicke Wolkendecke über dem Schwarzen Meer. Hoffentlich fängt es nicht das regnen an. Hin und wieder erhaschen wir einen Blick auf den Kaukasus. Vorfreude auf die nächsten Wochen.

In Rize fällt die Teefabrik ins Auge und ich sehe zum erstenmal Teefelder. Diese sind auf jedem dafür geeigneten Platz. Tee wäre sicher auch ein tolles Mitbringsel, aber wir sind erst eine Woche unterwegs. Vielleicht am Rückweg?

Das Hotel heute finden wir ziemlich schnell. Ralf checkt ein, kommt raus und meint nur etwas umstellen und ich soll schon mal einen Teil meines Zeugs reinbringen und an der Rezeption wird meine Pass benötigt.

Ich werde mit einem Willkommen und perfekten deutsch begrüßt. Toll - die Dame hat 2 Jahre hier deutsch gelernt und war 6 Monate in Deutschland. Respekt. Zimmerschlüssel, Wifi-Code und rauf ins Zimmer. Ich freu mich auf eine warme Dusche. Dusche kalt - Wifi geht nicht. Ralf geht runter um nachzufragen. Okay war das falsche Passwort, und wenn wir vielleicht irgendwohin wollen werden sie in der Zwischenzeit die Dusche reparieren. Auch recht.

Hier gibt es wieder mehr Kopftuchträgerinnen, aber auch sehr freundlich. Im Lale Lokanta wird extra für uns eine englische Karte hergezaubert. Hier kehren wir ein. Ich gönne mir eine Pide und Ralf etwas mit Lamm. Beim Nachtisch schlagen wir über die Strenge. Ich wieder eine Künfe und Ralf einen Mandelmilchreispudding. So wird die Verdauungsrunde etwas größer.

Jetzt sitzen wir gemütlich in der Lobby und tippen hier vor uns hin. Wir sind jetzt seit einer Woche unterwegs und haben 3.500 km geschafft und schon soviel gesehen. Ich bin gespannt wie es weiter geht.





Künefe

eingeparkt

Sutlac