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Dienstag, 19. August 2014

Blutsauger an der rumänisch-bulgarischen Grenze

Ich wache auf weil die Sonne mir fast ins Gesicht schein, ein Blick auf die Uhr - es ist 6:00 Uhr morgens. Naja wenn die Sonne schon raus ist kann ich ja ein paar Morgenfotos machen. Ralf schließt sich mir auch an. Im Supermarkt holen wir uns einige Gebäckstücke und ein lustiges Weißbrot für den Tag. Dann eine Ecke weiter ins Cafe und zwei Cappuccino. Die Cappuccini kosten knappe 400 Dinar, die vier Teilchen und das Brot aus dem Supermarkt 250. Nur mal als Relation. Zurück umziehen und alles wieder am Motorrad verstaut und nun geht es zum Cafe den Schlüssel vom Appartment zurückgeben. Es war wunderschön und ich würde dort wieder ein Zimmer buchen.

In Belgrad verfranzen wir uns, die Navis steigen aus oder kalkulieren sich zu Tode. Meins schreibt wo ich bin aber ohne Bild und ohne Info wohin ich soll. Also ein Neustart, irgendwann haben wir geschafft die Stadt zu verlassen.
Ich habe gestern mit Ralf eine Tour über kleine Landstraßen zusammengestellt. Die Strassen sind sobald wir Belgrad hinter uns gelassen haben fast leer. Die Straße gleicht einem Flickerteppich, aber relativ wenige Löcher, dafür einige fiese Bodenwellen. Es geht über Mladevac, Petrovac bis Zagubica und dann über die Grenze.
Die Grenze ist leer, auf der serbischen Seite sitzen mehrere Grenzer und begutachten uns. Dann kommt einer und holt die Pässe. Als er sie uns wiedergibt fragt er Ralf nach dem Länderkennungsaufkleber RSM. Republic San Marino. Die Grenzer sind zurfrieden und öffnen den Schlagbaum. Bulgarische Seite, ein jüngerer, kommt gleich raus, holt die Pässe, Sonnenbrille runter - gute Fahrt. Wir fragen noch kurz ob wir für die Motorräder eine Vignette brauchen, er meint nein. Das finden wir gut und so fahren wir nach Bulgarien.

Der erste Unterschied zwischen Serbien und Bulgarien? Die Straßen sind in Bulgarien besser, allerdings mit viel Bitumengeflecht. Allerdings in Vidin wo wir heute unser Quartier haben sind sie richtig übel. Die Löcher werden mit Sand, Schotter, Bitumen oder Ästen gefüllt. Die Straße sieht sehr schmuddlig aus, und kaum sind wir um die Kurve stehen wir vor einem wunderschönen Jugendstilhaus. Wir haben das Hotel Anna-Kristina gefunden. Super nett, uns werden sogar die Motorradtaschen aufs Zimmer gebracht. Raus aus den Klamotten, Badesachen und in den Pool. Den gönnen wir uns heute. Eigentlich wollten wir die Reiseberichte am Pool schreiben, aber binnen 30 Minuten 12 Mückenstiche und einer in fiesester Weise am Augenlid lassen uns flüchten.
Ich gönne mir mal wieder eine große Haarwäsche mit Spülung und Kur. Die Haare haben es nötig. Motorradfahren strapaziert die schon aber abschneiden würde ich sie trotzdem nicht. Ralf erledigt noch einen geschäftlichen Anruf und dann gehen wir die Stadt erkunden. Naja erkunden ist zuviel gesagt, die Stadt ist klein, so klein das wir festellen alle Lokale liegen direkt an der Donau, was ja sehr idyllisch scheint, siehe Restaurantschiffe, aber die blugsaugenden Mückenmonster sollte man in die Lokalauswahl mit einbeziehen.

So landen wir in einer Pizzeria im Innenraum. Zumindest gibt es hier weniger Mücken, auch wenn ich mit 15 neuen Stichen das Lokal verlasse. Ich habe mir einen Shopska Salat und eind Pizza Capriziosa gegönnt. Ralf nimmt eine Gurkensalat mit Knoblauch und Sahne, in der Hoffnung das ihn Mücken in Ruhe lassen und Fleischbällchen. Alles sehr lecker und ab 22h Ortszeit werden die Mücke etwas weniger. Der ganze Ort erinnert uns stark an Plejevila in Montenegro, der letzte Zipfel eines Landes der nur als Durchgangsstation genutzt wird.
Hier herrscht auch noch die sozialistische Monumentalarchitektur in der Innenstadt vor. Aber was solls, wir bilden uns unsere eigene Meinung während der Reise und es sind nicht alle Entscheidungen die wir treffen die optimalen. Aufgrund der Mückenplage bleiben die Fenster zu, und die Klimaanlage an. Im Hotel ist alles bis dato opitmal nur die Kopfkissen sind wie Beton, da deklariere ich meine Fleecejacke als Kopfkissen und schlafe recht gut, nur kalt ist mir, das Bettlaken ist doch recht dünn.