Als wir Sam Giovanni Jato passieren, erklärt Ralf erstmal Caffè und zweitens Coppola. Stimmt haben wir ja zuhause gekuckt, hier werden die Coppolas gefertigt. Allerdings konnten wir keine Adresse ermitteln. Im Café befrage ich nochmal Google.
Diesmal gibt es eine Adresse für Tanto di Coppola, okay, diese Straße kennen unsere Navis nicht, aber ich setze fröhlich einen Punkt und so rollen wir dahin und hoffen das es ein Schild gibt.
Super, wir finden die Manufaktur am Ende des Gewerbegebietes.
Wir dürfen rein, und nachdem unsere italienisch Kenntnisse nicht so toll sind, wird jemand aus der Näherei geholt der englisch spricht. Ein junger Mann aus Ghana ist hier unser Retter. Die beiden Damen lachen sehr herzlich als übersetzt wird das Ralf eine "bello" also eine schöne Mütze will. Die die gefällt, passt nicht ganz, wie lange wir denn bleiben, sie würden diese dann für Ralf anfertigen. Leider haben wir nicht so viel Zeit, also wird die nicht passende in der Nähstube passend gemacht. Mich grinst noch ein anderes Mützchen mit Blumen an, die darf auch mit. Ein Blick in die Nähstube und die Erklärung das sie auch nach Auftrag fertigen, Mütze im gleichen Stoff wie ein Mantel und dergleichen. Sie zeigen uns einen tollen Brokatmantel der nun eine passende Mütze bekommen soll.
Der Regen hat mittlerweile wieder aufgehört. Die Ladies verabschieden sich in die Mittagspause und wir düsen weiter Richtung Küste. Marsala war der Plan, wir kommen zwar dort vorbei aber wieder so ein lustiges Städtchen mit Stadtmauer und ZTL. Bei den Temperaturen haben wir keine Lust und fahren weiter. Zumindest gönnen wir uns in einer Bar noch Caffè und Arancini zur Stärkung. Wir befragen booking und buchen uns in ein B&B in Agrigento ein. Es ist Mittagszeit und alles hat zu, sogar der Bäcker gegenüber. Natürlich auch der Weinladen die etwas weiter. Ich wollte doch ein Fläschchen Marsala kaufen. Also keine trinkbaren Souvenirs sondern einfach nur weiter. Hier ist erstmal ziemlich flaches Land, es wird erst besser als wir wieder mehr ins Landesinnere trudeln. Ich hatte ja vorher zuhause schon ein paar Strecken geplant, Ralf ist etwas schockiert das ich die paar Kilometer knapp verdreifacht habe und so würden wir erst nachts ankommen. Also dürfen unsere Zumos wieder selbst die Route festlegen.
Irgendwo auf Sizilien
Das machen sie auch ziemlich gut, nur in Agrigento zweifel ich ein bisschen wohin wir gelotst werden. Ja – die Italiener bauen tolle Städtchen, meist am Berg/Hügel oder dergleichen. So geht es erst durch Häuserschluchten und dann eine Einbahnstraße mit 90 Grad Kurve und hier brauchen wir nun einen Parkplatz. Obwohl wir mit den breiten GSen nicht das Gardeformat einer Vespa haben, schaffen wir es ein vorübergehendes Plätzchen zu finden. Während ich mich auf Steinstufen setzte und den Verkehr beobachte, bei der 90 Grad-Kurve mussten tatsächlich ein paar zurücksetzen, sucht Ralf unsere Unterkunft. Gleich um die Ecke. Aber erstmal ein Parkplätzchen suchen. Hmmm es gibt Parkplätze, aber blau also kostenpflichtig. So stellen wir uns an den Rand direkt in diese Kurve. Abladen, Sachen in den zweiten Stock bringen. Nach dem Frischmachen geht es erstmal runter in die Stadt und Suche nach einem Restaurant. Ein bisschen durch die geschlossene Einkaufsstraße, blick auf den griechischen Tempel und ein Abendessen. Dann das ganze wieder zurück und den Berg hoch.
Agrigento