Ralf möchte noch zum Hafen von La Spezia nachdem wir gestern auch ein U-Boot dort gesichtet haben. Leider alles hinter einer hohen Mauer, keine Chance einen genaueren Blick darauf zu werfen. So fahren wir weiter Richtung Carrara. Erst fahren wir Richtung Cave di Carrara und dann gehen uns die Schilder aus, so landen wir nur bei einem Steinmetz mit einem Bähnchen auf Marmorblöcken. Aber es gibt natürlich einen kleinen Souvenirshop und ein paar Kleinigkeiten dürfen mit.
Der Himmel hält sich bedeckt, aber es regnet nicht, somit alles gut. Auf der Suche nach Mittagessen landen wir im Il Cascinale hier gibt es wieder ein Mittagsmenu für kleineres Geld und es scheint gut zu sein da auch die örtlichen Medicos mit ihrem Krankenwagen hier einkehren.
Da Lucca quasi auf dem Weg liegt, machen wir einen Abstecher dorthin, wir müssen erst am Abend in Livorno am Hafen sein. Lucca ist ein schönes Städtchen wie so viele in Italien. Die Motorräder bleiben vor der Stadtmauer stehen und wir schlendern bis zur Chiese San Michele und gönnen und einen Caffè. Auf dem Weg nach Livorno entere ich noch einen Supermarkt und decke mit Wasser und Keksen für die Fähre ein.
In Livorno gönnen wir uns noch einen Abendessensnack in Form von einem großen Pannino und dann fahren wir schon Richtung Hafen.
Oha – hier ist aber viel los. Das kommt daher das zwei Fähren um ungefähr die gleich Zeit abfahren von Grimaldi Lines. Einmal nach Olbia und nach Palermo. Am Anfang werden wir vorbei gewunken und als wir uns über einen Zebrastreifen vorbeiquetschen werden wir auch gleich prompt angemault. So müssen wir erstmal stehen bleiben.
Erst fragt einer wohin und auf unsere Antwort Palermo meint er, wir sollen warten bis ein Teil der Olbiafahrzeuge weg ist. Etwas später fragt der nächste, und fängt an für uns einen Weg freizumachen da wir wohl falsch stehen. Einmal rum, zwischen den Autos durch und dann sehen wir noch andere Motorradfahrer die auch nach Palermo wollen.
Die haben allerdings schon so weiße Pappel auf der Scheibe. Als es das regnen anfängt wird alles etwas schneller. Es kommt ein Ordner vorbei und wundert sich warum wir keinen weißen Pappel haben. Kurz ins Funkgerät etwas gesprochen und paar Minuten kommt einer mit einem Scanner vorbei. Jetzt will einer mal tatsächlich sehen das wir ein Ticket haben. Wir werden online eingecheckt und bekommen den Pappel aufs Motorrad. Gerade rechtzeitig, der Regen wird heftiger und die Tore öffnen sich.
Es geht tief nach unten und dann dürfen sich die Motorräder in einen Durchgang stellen. Verzurren muss man selbst nicht. Ausladen was man mitnehmen will. Dann werden wir erst rauf geschickt, und wieder eins runter damit wir erfahren wo wir untergebracht sind und unsere Schlüsselkarten bekommen. Viererkabine nur für uns alleine, und genau in der Mitte mit Blick auf den Bug.
Ab 20h durften wir auf die Fähre, jetzt schüttet es. Wir laufen ein bisschen rum, ablegen sollen wir um 23:30. Aber uns fallen schon vorher die Augen zu. Da wir es nicht schaffen die Klimaanlage auszuschalten, klappt Ralf das Bett über ihn runter, damit es nicht auf ihn zieht.
Es ist kurz nach 3h morgens, irgendwas quietscht gotterbärmlich, ich kann bei Konzerten schlafen, aber dieses quietschen macht mich narrisch. Vorsichtig taste ich mich durch die Kabine, und stelle fest, es ist das obere Bett. Wenn nicht belastet quietscht es, sobald ich mich daran festhalte oder abstütze, hört es sofort auf. Als ich versuche das Bett wieder hochzuklappen wacht Ralf auf. Nach meiner Erklärung macht er Licht an und hilft das Bett wieder zu verstauen.
Ich schaffe es wieder einzuschlafen.
Aufstehen, ein paar Kekse zum Frühstück deklarieren und dann oben auf dem Deck sich einen Espresso gönnen. Wir vertrödeln den Tag mehr schlecht als recht. Mittags gehen wir in das Self Service Restaurant, war okay aber auch nur okay. Als wir es uns im Sitzbereich gemütlich machen und am PC arbeiten, werden wir irgendwann rausgeworfen – sie wollen dort putzen und aufräumen. Dieser Bereich wird auch nicht mehr geöffnet für den restlichen Tag.
Warten, warten und warten |
Angelegt, jetzt werden die unterschiedlichen Parkdecks aufgerufen. War klar, da es sich nicht um eine Rollon/Rolloff-Fähre handelt sind wir die letzten die runterdürfen. Die Motorräder sind auch noch verzurrt. So verlassen wir das Schiff erst kurz vor 20h. Glücklicherweise haben wir unser schickes Hotel schon gebucht und so rollen wir direkt zum Hotel Porta di Castro. Die Motorräder bekommen einen abgesperrten Parkplatz und wir ein Zimmer im Erdgeschoss. Duschen, aufhübschen und wir schlendern gleich zum Bisso Bistro. Wir haben Glück und bekommen auch schnell einen Platz an der Theke obwohl eine Schlange vor der Tür steht.
Einfach wieder ein genussvoller Abend.