Die Strecke Belgrad - Grenze kostet fürs Motorrad 170 Dinar oder 1,50 Eur, Ralf wurde allerdings als Auto erfasst und bei ihm werden 340 Dinar fällig. Vor der Grenze noch einen Kaffee und schnell werden unsere Pässe gestempelt und wir sind durch. Freundlicherweise wurde für uns wieder einmal eine neue Spur aufgemacht, so brauchten wir nicht in der prallen Sonne in der Schlange stehen.
Wir passieren Slavonski Brod und dann bekomme ich die Panik - gelbes Tanklicht - das kenne ich so gut wie garnicht. Also nächste Abfahrt raus. Tanken - und ich brauche mal zur Abwechslung mehr Sprit als Ralf, das freut ihn sehr. Nachdem wir jetzt schon unseren Obolus für die Autobahn bezahlt haben, können wir gleich über Landstrasse weiter. Hier sind wieder die langen kroatischen Dörfer. Das Wetter ist einfach herrlich und wir genießen die Fahrt. Bei Jasenovac fällt uns ein imposantes Denkmal auf, hinfahren ansehen. Hier steht auch ein Güterzug, aber keine genaueren Erklärungen. Aufgrund der Infotafel die auf dem Weg zum Denkmal steht und die Hügel und Krater tippen wir auf ein Gefangenenlager. Am Abend finden wir heraus das es sich um das KZ Jasenovac, das Ausschwitz des Balkans handelte. Somit waren unsere Vermutungen nicht ganz so weit daneben.
Q müde - Q will schlafen |
Unser Quartier heut nacht ist ein wenig außerhalb von Karlovac, die Adresse ist fix gefunde und wir stehen in einem Garten mit alten Holzhäuschen. Freundlichst werden wir von Miro und seiner Tochter Lana begrüßt. Er grüßt auf deutsch, sie auf englisch. Lana spricht hervorragendes Englisch, sie lernt es schon seit 11 Jahren, das können wir kaum glauben aber sie ist schon 18 und in Kroatien wird Englisch ab der ersten Klasse gelehrt, ab der 5ten kommt noch eine zweite Fremdsprache hinzu. Wir klären erst das Frühstück ab und fragen ob man hier auch Abendessen bekäme, sie klärt das mit ihrer Mutter ab, kriegen wir. Super. Jetzt noch kurz auf einen Stadtbummel nach Karlovac, einen Bancomaten plündern und wieder zurück. Duschen und Abendessen. Oha - es wird üppigst aufgetischt. Bier für mich, und Wein für Ralf, Kürbissuppe, eine Grillplatte die keine Wünsche übrig läßt, Salat und zum Nachtisch Palatschinken. Pappsatt plaudern wir dann noch ein wenig und erfahren viel über Kroatien.
Tamara Krklec Cvangic
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