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Montag, 13. September 2021

Offroadexpirience BiH

Nachdem wir gestern unsere Pläne über den Haufen bezüglich er Koman-Fähre geworfen haben, schalten wir in den Urlaubsmodus. Ich habe ja zuhause schon Routen geplant bis Griechenland. Also laden wir die Tour Mostar bis Shkodra in die Navis. Die geplante Tour hat 445 km und führt durch den Durmitor-Nationalpark in Montenegro und dann weiter bis Albanien. Nachdem Ralf schon gestern mein Motorrad in Fluchtpostition in dem Hof rangiert hat, komme ich auch ohne Probleme raus. 
 
Erster Halt ist eine Tankstelle. Dann geht es wieder auf der M17 ein Stück zurück was wir gestern gefahren sind. Diesmal haben wir uns vorgenommen uns mehr Zeit zu lassen. Deswegen gibt es einige Fotostopps und somit sind wir nicht ganz so schnell. Die Landschaft ist toll, tiefe Schluchten, türkise Flüsse, ein Fischfarm mit Namen Forelle :) Lachszuchten. Einfach herrlich. 
 

In Konjic biegen wir auf die R436 ab. Die Straße ist schmal, asphaltiert und wenig Verkehr. Irgendwann hält Ralf für eine Foto an einer Quelle an, das Navi meldet noch 31 km bis zum nächsten abbiegen. 

Keinen Kilometer nach dieser Quelle steht ein Schild mit 20 km/h - Straße verengt und Steinschlag. Ohooo - grober Schotter. In Anbetracht der Tatsache das wir nächstes Jahr auf große Tour wollen, reiße ich mich zusammen und denke das wird schon gehen. Von der Karinmoto habe ich den Tipp bekommen, bei schwierigen Passagen zu singen, damit ich mich nicht so verkrampfe. Die Straße wird schlimmer, es geht Berg runter, ich lalalalalale vor mich hin. Je nach Loch oder Rille wird das lala lauter oder ich falle aus dem Takt. Ralf hält an einem schattigen Plätzchen an und fragt ob ich eine Pause will. 
 
Das Navi meint noch 21 km bis zum abbiegen. Wenn die Strecke weiter so bescheiden ist, will ich sie halbieren bei km 15 bis zum abbiegen wäre eine Pause gut. Also erstmal lalalale ich weiter. Jipii Asphalt, ca. 30 m und dann eine spannende Brücke. Ralf hält an und meint ich soll erst drüberfahren wenn er in Fotopositon ist. Also rolle ich auf Zeichen und grinse weil ich nach der Brücke meine Asphalt zu sehen. Der Platz ist schön zum fotografieren. 
 
Sind noch 18 km bis zum abbiegen. Pause - Wasser, Paprika und ein Hörnchen. Hinter der Brücke steht nochmal ein Schild wieder mit der gleichen Aussage 20 km/h verengte Fahrbahn und Steinschlag für nochmal 10 km. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen.
 
Während wir essen und fotografieren kommt die gleiche Strecke ein Golf 3 runter. Ein Mädel hüpft raus und macht typische Instafotos und postet was das Zeug hält. Der Fahrer macht den Fotografen und der Beifahrer ist fertig mit der Welt und sieht aus als ob er kotzen will. 
Ich meine zu Ralf das wir warten sollen bis sie weitergefahren sind damit ich mich nicht so bedrängt fühle wenn die hinter mir sind. Ralf argumentiert, wir sollen vorfahren weil wenn was passiert können die uns helfen weil sie hinter uns sind. 
 

Wir lassen den Golf vor, die ersten 500 m sind schlechter Asphalt, zumindest über die nächsten Serpentinen und dann wird die Straße wieder schlecht. Wir glauben der hatte auch keine Ahnung worauf er sich mit diesem Weg eingelassen hat. Er bleibt auch prompt stehen und winkt uns vorbei. Wir mussten schon bergauf Abstand lassen ansonsten wären bei der Golfgeschwindigkeit umgekippt. Vorsichtig überholen wir und rollen weiter. Es folgen noch 12 km Schotter, dann etwas Asphalt und dann abbiegen - auf eine "normale" Straße. 

In nächstgrößeren Ort Kalinovic gibt es eine Pause mit Kaffee und Wasser und neue Pläne schmieden. Es ist mittlerweile fast 15 Uhr - Albanien ist unrealistisch - Montenegro könnte auch sportlich werden. Planänderung Foca ist der nächste größere Ort vor Montenegro und wir wollen dorthin und uns einquartieren. Bosnien ist ja günstiger als Montenegro und dann können wir morgen ganz gemütlich morgens in den Durmitor. In Foca sucht Ralf eine Übernachtung aus und wir landen im Virmal. 

Ich hatte mich schon gefreut auf Ruhe. Der erste Weg dorthin ist zwar nicht schlecht wie die Schotterpassage aber bei mir ist die Luft raus. Ich kann nicht mehr. Wir nehmen einen anderen Weg aber ich bin am Ende. Ralf muss mich retten und rauffahren. Das Haus sieht von aussen ganz nett aus. Allerdings ist es sehr sehr einfach und jetzt bin ich wirklich am Ende. Die Eigentümerin ist nett aber ich kann nimmer. Wir zahlen und ich sitze auf meiner Maschine und mir kullern die Tränen runter. Nach der ganzen Plackerei sowas, und ich habe Hunger.

Ralf versucht die Situation zu retten und meint das er die 15 Euro auch in den Wind wirft und wir was anderes suchen sollen. 

Zumindest habe ich hier schon den Wlan-Code das ich kucken kann. Da ich aber ungern Geld rauswerfe, bleiben wir doch. Die Besitzerin hat Mitleid und sperrt uns ihr eigenes Badezimmer auf. Zumindest ein kleines Trostpflaster. Ralf duscht, ich ziehe mich nur um. Dann geht es mit seinem Motorrad in die Stadt, nach 3 Runden haben wir die Pizzeria Mozart auch gefunden. Hier gibt viel Auswahl von Pizza, Tortilla, Nudeln, Burger und noch viel mehr) außerdem gibt es WiFi, zwar bissl langsam aber super.ird auch besser auch wenn ich vergessen habe einen Pulli mitzunehmen und mir langsam kalt wird. Nach dem Essen wird auch meine Laune wieder besser.