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Samstag, 11. September 2021

Ab in den Süden

Der Plan war heute früh ab in den Süden. Allerdings werde ich um 6h morgens geweckt. Es schüttet - so habe ich mir den Urlaubsbeginn nicht vorgestellt. 
Mal aus dem Bett getapst, einen Espresso trinken - in den Keller - Mist Grundwasser kommt wieder durch. Aber glücklicherweise wenig und ist wieder schnell beseitigt. 
Die Wetter-App meint so zwischen 8 und 9 Uhr ist der Regen vorbei. Also trödele ich bissl rum überlege ob ich den eingepackten Pulli wieder aus dem Koffer fische und gleich anziehe. Meine niegelnagelneue Companero ist noch im Karton, nur letztes Jahr zum anprobieren angehabt, es hängen sogar die Zettel noch alle dran. Ganz ehrlich, sie liegt seit letzten Jahr im Schrank, die war noch nie auf einem Motorrad unterwegs. Ich ziehe meine beiden Schichten an. Super die Klamotten passen noch. Ich hatte schon ein bisschen Angst. 
 
Der Regen ist weniger geworden, alles aufgeladen und pünktlich um 9h ist Abfahrt in Wartenberg tanken wir noch und dann geht Richtung Osten nach Braunau am Inn, knappe 105 Kilometer sind die erste Etappe. Das hätte ich mit dem Rest im Tank noch geschafft. 
Es geht weiter Richtung Ried im Innkreis und dann auf die Autobahn Richtung Graz. Gestern habe ich sowohl die Vignette für die Motorräder als auch die Maut für die beiden Tunnel beim ADAC gekauft. Beides in digitaler Form - somit brauche ich keine Papperl auf die Mopetts kleben. 
 

In Pyhrn verlassen wir kurz die Autobahn, wir wollen tanken. Es ist mittlerweile 12:30 perfekt für einen Mittagssnack. An einer Kreuzung entdecken wir ein Café mit Konditorei und machen hier Pause. 2 belegte Brötchen, 2 Stück Kuchen Kaffee und Tee knappe 20 Euros. Egal - es wäre viel schlimmer wenn ich nichts zum Essen bekommen würde. Ich hatte ja nur eine Tasse Tee und 2 Espresso bis dato. 
Dann geht es weiter, tanken wäre nicht schlecht, Ralf hat eine Tanke im Navi entdeckt und peilt diese an. Wir unterqueren die Autobahn und ich sehe keinen Ort, Ralf anfunken - wo will er denn hin? Die nächste Jet Tanke ist ca. 12 km entfernt, so würde er es schaffen den teuer bezahlten Bosrucktunnel zu umfahren. Die Tanke ist in Liezen, zurück auf die Autobahn - durch den Tunnel runter nach Liezen, das geht fixer. 11.11 Liter passen in meinem Tank rein, wären noch so um die 4 l übrig gewesen. War schon gut mit dem tanken. Theoretisch sollte es gerade so noch bis Zagreb reichen. 
 
In Spielberg runter von der Autobahn und nach Slowenien. Nach einer aufgerissenen Straße steht ein kleines Häuschen mit einem Grenzer, der steht ganz allein und ist bissl überfordert. Wir werden durchgewunken und die Schlange Richtung Österreich ist ziemlich lang. Später kucke in google Maps nach und sehe das es vor der österreichischen Grenze dunkelrot auf einigen Kilometern ist. In die andere Richtung stand schon auf der Autobahn das man seinen 3G Nachweis bereithalten soll. Es gibt einen kleinen Kaffee für Ralf und für mich Wasser. Hier schäle ich mich endlich aus meinen Überkamotten. 
 
Im Café noch angenehm, beim losfahren ist mir erst etwas kühl, aber ich will nicht klagen es sind sonnige 26 Grad. An Maribor vorbei und dann bei Rogatec über die Grenze, Ralf macht sich unbeliebt weil er beim kroatischen Häuschen durchfahren will, er meint es ist das was später kommt. Fand der Grenzer nicht lustig. Die Slowenen wollen unsere Ausweis und tragen uns wahrscheinlich aus. Der Kroate will Ausweis und Impfnachweis. Goldene Stunde und nur noch 40 km bis Zagreb. Hell und tolle Stimmung, so können wir eine der Strecken fahren die ich schon seit einigen Jahren in meiner Schublade liegen habe. Quer über die Berge direkt nach Zagreb. Die Strecke ist ein Traum. Ralf verschwindet bald aus meiner Sicht, aber ich fahr so wie es mir gefällt und taugt. Irgendwann sehe ich ihn fotografieren, ich ziehe vorbei, er holt mich eh wieder ein. 
Irgendwann biegt der Autofahrer vor mir ab, was ich erstmal nicht so verstehe, aber dann sehe ich das Einfahrt verboten Schild und einen Reisebus mir entgegenkommen. Ich bleibe erstmal stehen bis Ralf wieder aufgeschlossen hat. Währenddessen lasse ich den Blick schleifen, ach am Samstag und ich glaube Sonntag ist hier Einbahnstraße. Also ist abbiegen doch richtig. Ralf hat mich eingeholt und wir fahren weiter. Tolle Ecken hier mit Ausblick auf Zagreb. Ich rolle weiter, als ich unten bin, warte ich das Ralf mich einholt. 

Ich warte - und warte und warte. Überlege ob was passiert ist und wie ich zurückkomme um die Strecke abzufahren da es ja Einbahnstraße ist. Dann kommt er, auf meine Frage was los war kommt nur ganz knapp, er musste das Motorrad aufheben. WTF? Weggerutscht, Unfall oder was? Nö beim rangieren zum fotografieren war wohl mal das Bein zu kurz oder das Loch zu tief. 
Wir biegen einmal falsch ab, aber lt. Karte geht das auch, also fahre ich vor. Meine Lieblingsdisziplin - ich fahre auf den Tramschienen bis zum Big Smile Apartment. 
 
 
Einchecken funzt fix, und wir stellen fest, dass Ralfs Kofferträger verbogen ist. Koffer abmontieren, Spanngurt an Kofferträger und Tor zum Hotel und wir ziehen den Träger wieder etwas raus damit er nicht am permanent am Tank scheuert. Abendessen gibt es im Mitnica, eine klein Eckkneipe keine 500 m entfernt. Cevapi und Pljeskavica, Pommes Frit, Shopska Salad, Bier, Wein und Kaffee und alles ist gut.