Die Nacht war etwas lauter und in Ermangelung einer Klimaanlage auch gut warm. Ein Blick aus dem Fenster, die Absperrung die gestern spätabends aufgebaut wurde ist immer noch da, aber es existiert ein Loch damit wir mit den Motorrädern rauskommen. Frühstück ist brauchbar und hier erlebe ich das erste mal eine türkische Reisegruppe, die uns teilweise vorwurfsvoll ansieht weil wir mittendrin sitzen.
Anziehen, einladen, Qe bugsieren wir hinter einer Bushaltestelle durch, machen einen U-Turn und fahren zum Hafen. Fensterchen offen, freundlich grinsen - Kilitbahir, 10 Lira - rechte Fähre. Freundlich werden wir ganz nach vorne gewunken und dann geht es wieder nach Europa.
Es mag komisch klingen, aber auf der anderen Seite riecht es irgendwie anders. Würziger, Nadelbäume und Rosmarin säumen die Straße.
Wenn wir schon hier sind möchte ich auch gleich noch zum ANZAC-Bucht und für Mike ein paar Fotos machen. Wieder mal ein Beispiel von sinnfreien Krieg, falls man hier die Hügel erklimmen mag, sind dort etliche Bunker und Schützengräben zu finden. Aber soviel Zeit haben wir nicht, dafür sehen wir eine australische Reisegruppe beim posieren vor dem Denkmal.
Wir tanken, und dann geht es weiter Richtung türkisch-bulgarische Grenze. Kurz nach der Mittagszeit sind wir dort, gerade 30 Minuten dauert diesmal die Aus-/Einreise. Da wir nach den türkischen Schnellstraßen keine Lust mehr auf autobahnartige Straßen haben, geht es auf einer gelben weiter. Vorher wird noch getankt, und hier merke ich wieder den Unterschied zur Türkei, der Tankwart spricht auch mit mir während Ralf bezahlt. Ich fühle mich wieder viel wohler, nicht mehr geduldet weil ein Mann dabei ist. Klein, kurvig einfach nett. Auf einmal wird die Straße superbreit, ehr schon Flugzeuglandebahn, vielleicht 2 km lang und dann wieder winzig. Es geht durch ein Tagebaugebiet bis wir direkt vor dem Hotel Trayan landen. Kein Suchen, oder auf der Rückseite des Hauses, einfach nur korrekte Koordinaten.
Das Zimmer ist groß, und das Bett ist auch mal wieder gute 180cm breit, und eine richtige Badewanne in der ich mich gleich breit mache und meinen strapazierten Haaren wieder ein volles Pflegeprogramm gönne.
Jetzt erobern wir die Stadt. Ein Besuch bei ART93, aber Ralf wird nicht fündig. Dafür gibt es Kaffeeautomaten in der Fußgängerzone die für 20 Euro-Cent hervorragenden Espresso ausspucken. Wir landen nach den fleischlastigen Wochen beim Italiener, ist soweit okay und dann geht es ins Hotel zurück. Hmmm, ich glaube wir wären essenstechnisch besser im Hotel geblieben, sieht nach der Einheimischenkneipe aus. Wir suchen uns eine stille Ecke, dazu einen Nachtisch, Palatschinken mit Schokolade und Zitronensaft (war pur und ungesüsst :( ) und um Mitternacht verziehen wir uns.
Party im Keller geht noch bis 3h weiter. Warum ich das weiß? Weil ich mir ab 1:30 das Essen mit dem Zitronensaft nochmal durch den Kopf gehen lies. Vielleicht sollte ich das mit dem Hackfleisch besser lassen