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Dienstag, 12. Mai 2015

Gespanntour mit Sandro zum David Garezdha Felsenkloster


Erstmal Frühstück fangen gehen, in einer Seitenstrasse entdecken wir einen Backwarenverkaufstand und 10 m weiter einen Kaffeestand. Ich nehme einen Cappucino und Ralf einen Espresso. Jetzt haben wir es begriffen, Espresso bedeutet nichts weiteres als kleiner Kaffee, Ralf seufzt laut als er einen halbvollen großen Becher bekommt und Cappucino ist einfach Kaffee mit Milch. Jetzt gerade ist das für mich okay. Dann noch so ein gut fettiges Teilchen mit Käse und der Tag kann beginnen. Zurück zum Hotel umziehen, Sandro will uns um 10 Uhr abholen. Schon klopft es und Ralf bekommt eine Kurzeinweisung für das Gespann. Es gibt sogar einen Rückwärtsgang.

Ich werfe mein Hab und Gut in den Kofferraum und mache es mir im Seitenwagen bequem. Erstmal quer durch Tbilisi, dann auf eine gut ausgebaute Strasse. Dafür ist das Gespann etwas untermotorisiert, das macht doch keinen Spaß wenn alle schneller sind als wir. 

Bei einem langen Anstieg verliert es immer mehr Leistung bis Ralf uns auf einen Grünstreifen rettet. Sandro kommt zurück und dann wird erstmal versucht das Problem einzukreisen. Der Fehler ist am Schluß sehr simpel, wir stehen wegen Spritmangel. Da man die Tanks nicht zusperren kann, hat wohl jemand vor Sandros Werkstatt sich am Benzin bedient. Sandro düst los und kommt mit einer Limoflasche mit Benzin zurück, so kommen wir aus eigener Kraft zur nächsten Tankstelle. 

Wir verlassen die Hauptstrasse und es geht auf kleinen Strassen weiter. Die Landschaft ist einfach ein Traum, alles grün und gelb. Die Strecke führt zwischen Hügeln entlang und wir genießen die Fahrt. Bis es zu regnen beginnt. Ich ziehe meine Regenjacke an, das Wetter wird immer schlechter. Wir halten in Udabno an und Sandro meint grinsend Kaffeepause. Hier? Wir stehen vor einem normalen Wohnhaus. Will er einfach nur reingehen und fragen? Da taucht auch schon der Besitzer aus, ach die beiden kennen sich. Wir sollen reinkommen. Bei dem Sauwetter liebend gern. Während wir im Wohnzimmer sitzen und uns unterhalten hört man seine Frau in der Küche bruzeln. Sie bereitet einen kleinen Snack vor. Snack - klingt gut, bißchen was zu beißen wäre toll. Als der kleine Snack kommt fallen mir fast die Augen raus. Erstmal Gebäck aus Maismehl mit Käse, das ist schon gehaltvoll, dann Khachapuri, dann einige Scheiben Käse, Brot alles selbstgemacht und frisch. Dazu Tee mit selbstgemachter Zitronenmarmelade. Wir lassen gut die Hälfte stehen, es wären auch 6 Mann davon satt geworden. 

Es regnet leider noch immer, die Idee den Regen beim Essen abzuwarten ist damit vom Tisch. Sandro fragt ob wir noch weiterwollen, es sind nur noch 15 km. Wenn wir schon so weit gekommen sind dann weiter. Hier verlassen wir die befestigte Strasse und es geht auf einer Schlammpiste weiter. Ralf macht das Fahren nun so richtig Spaß, die Gespanne sind genau für solche Wegverhältnisse gebaut. Ich wundere mich noch das hier einiges an Fahrzeugen unterwegs ist. In Tblisi haben ich noch oft gedacht ¨nicht das Loch¨ und im nächsten Augenblick ist mein Beiwagenrad durchgerumpelt. Hier ist es mir schon egal, man kann seltens den Löchern ausweichen. Ich komme mir ein wenig vor wie im Land of Holes in dem Film Yellow Submarine. Aber trotzdem macht es einfach nur Spaß nur bei den großen Löchern quitsche ich noch auf. 

Irgendwo im Nirgendwo tauchen auf einmal Strassenschilder auf an einer Kreuzung, groß und blau wie in der Stadt. Wir biegen ab und kommen so nach Dawit Garedscha. Es gießt leider immer noch. Ralf und Sandro stellen sich unter während ich bewaffnet mit der Kamera losziehe. Die obere Hälfte vom Kloster steht auf aserbaidschanischen Boden, sozusagen bin ich heute mal ganz kurz ohne Visa in Aserbaidschan gewesen.
Nachdem der Regen endlich aufhört, fahren wir wieder zurück. So ist das alles viel schöner ohne den Regen. Bei einer Fotopause stelle ich fest das der Akku der Kamera leer ist und ich will sie in den Kofferraum wegpacken. Rücklehne entriegelt - oh weh - meine Handtasche liegt in einer braunen Pfütze. Vorsicht versuche ich meine ganzen Sachen auszupacken um den Schaden zu begutachen. Meine ganzen Papiere - Reisepaß, int. Führerschein, Fahrzeugschein - alles nass und braun vom Schlammwasser. Die Handys sind auch vollgelaufen. Wir sortieren um und werden versuchen alles im Hotel trockenzulegen. Aber erst bringen wir die Gespanne zu Sandros Shop und schauen uns dort um, spannende Sachen stehen hier rum. Außerdem versuche ich hier die von Elke empfohlen Cheruli (Kirschplaumen). Ziemlich sauer, Schweppsgesichtmäßig, aber sobald man sich dran gewöhnt hat, gehts.

Wir werden von Sandro wieder zum Hotel chauffiert und verabreden uns für eine Stunde später. Erstmal warm duschen und meine Papiere ausbreiten. Alles nass und braun und wir holen uns noch zusätzliche Handtücher um die Seiten trockenzulegen.

Mit Sandro und Nina versumpfen wir im Le toit wie gestern. Es ist ein wunderschöner Abend und wir schließen das Restaurant sozusagen. 

Danke Sandro für diesen tollen Ausflug.