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Sonntag, 29. April 2012

Sightseeing und Stierkampf


Cathedral St. Nazaire
 Nachts hat es geregnet, aber das Wetter ist gerade traumhaft. Nachdem heute nachmittag um 16h Stierkampf (Beccerade) auf dem Programm steht, können wir am Vormittag noch etwas unternehmen. Ich wollte nach Beziers in die Cathedral St. Nazaire. Kürzeste Strecke ist dafür nur bedingt empfehlenswert.

Das Navi lotst uns durch enge Häuserschluchten das bei Ralf der Satellitenempfang abreist und ich bei einer Kurve kapituliere „wenn ich das versuche falle ich um“ und das Zumo ignoriere und eine weniger kriminelle Abzweigung vorschlägt. Dann ist Strasse zur Hälfte gesperrt und Ralf will anderweitig einen Weg suchen, bis ich einen legalen Wegweiser zu Cathedrale sehe und wir uns an der Absperrung vorbeimogeln.
Ralf fährt durch, ich warte ob er zurückkommt. 21, 22, 23, 24... Ralf kommt nicht und auch kein Ton über Funk zu hören, also nehme ich das bisschen Mut und versuche mich auch dort vorbeizuquetschen. Rechts Hindernis und links aufgegraben, nur nicht wackeln, jetzt kommt der Funkspruch „soll ich dir helfen?“ Wo ich schon Blut und Wasser schwitze und vor mich hermotze und eh eigentlich schon durch bin.
Neuf Ecluses
Dafür werden wir mit einem tollen Ausblick belohnt. Ein Blick noch in die Gärten der Cathedrale und nach dem Gottesdienst ein Blick in die Kirche. Jetzt erstmal einen petit Cafe und ich ergattere in einer Boulangerie zwei Baguettes und in einem Supermarkt eine Flasche Wasser. 

Canal du Midi
Es geht weiter zu den neun Schleusen des Canal du Midi (Ecluses de Fonseranes) vor den Toren Beziers. Hier werden auf 312m mit 9 Schleusen 25m Höhenunterschied überwunden. Ein kleiner Spaziergang zur obersten Schleuse und dort platzieren wir uns auf einem Mäuerchen in der Sonne und lassen es uns gut gehen mit Baguette und Wasser.
Nach dieser Stärkung wandern wir wieder nach unten zu den Motorädern und fahren wieder nach Azille zum Stierkampf.

Einzug der Matadore
Eintritt sind wieder humane 8 Euro, der Stier wird nicht getötet wie in Spanien, hat aber auch kein Seil um die Hörner wie gestern beim Course Landaise.
Ole – mir gefällts auch wenn ich nix außenrum verstehe. Dazu noch perfektes Wetter, so mag ich das. Dafür frischt der Wind auf und es zieht wie Hechtsuppe.
Meine optimistische Kleiderwahl war etwas zu optimistisch. Langsam friere ich vor mich hin, die Füsse in FlipFlops nehmen einen gefühlt bläulichen Ton an. Ich bin froh als wir nach Ende des Stierkampf uns im Hotel mit wärmeren Sachen eindecken.

Wieder findet das Abrivado statt, diesmal sind die Stiere eine Nummer größer und als Spitze von der V-Formation sind diesmal die schweren Ackerpferde dran. Die lassen sich auch von den größeren Stieren nicht ohne weiteres wegschubsen und geben denen keine Chance nach vorne weg auszubüchsen.
Muscat, Moules et Frits
Nach dem Abrivado holen wir uns wieder un caraffe Muscat und gönne mir Moules et Frits. Ralf probiert, aber Muscheln sind nicht so sein Ding und er holt sich Assietta Tapas Hache et Frits. Nachdem wir den Muscat erfolgreich vernichtet haben, geht’s wieder Richtung Bett.