Wenn man direkt am Kneipenviertel ein Zimmer hat braucht man sich nicht wundern wenn es wenn man schlafen will laut ist. Ich habe das einfach ignoriert, Ralf kennt das ich kann auch bei Konzerten einschlafe. Allerdings hat mich ab halb drei eine Mücke genervt mit ihrem Gesumme und ihren Versuchen Blut zu bekommen. Obwohl mir zu warm ist, wickle ich mich sorgfältig ins Bettlaken damit es keine Angriffsfläche für den Blutsauger gibt.
Nach dem Aufstehen räumen wir schon mal zusammen, und gehen dann zum Frühstück. Die Auswahl ist gut, aber es gibt nur schwarzen Kaffee aus der Thermoskanne, Cappuccino oder Espresso kosten extra. Sehr schwach in dieser Klasse. Zumindest taugen die Teebeutel.
Ralfs Cappuccino kommt mit dem Kassenzettel und der Aufforderung zu zahlen, der Kellner ist motzig das wir auch im Hotel zahlen können. Als Ralf gerade bei den Motorrädern ist kommt der Kellner und blafft mich an und fragt nach der Zimmernummer, überrascht gebe ich sie ihm er schnappt sich wieder den Beleg und malt die Nummer drauf. Was soll das? Als ich das Ralf erzähle ist er ebenso genervt. Als er den Cappuccino bezahlt hat, meint er auch das Typ ihn auch nur mit Cash or Card angeblafft hätte. Service geht anders.
Wir packen unsere restlichen Sachen und ziehen die Motorradsachen an und bringen alles runter und verstauen die Sachen. Thessaloniki ist eine tolle Stadt mit Flair aber das Hotel Plaza würden wir nicht nochmal wählen.
Einmal durch die Einbahnstraßen kreiseln und dann Richtung Nordmazedonien. Wir nehmen Neben- oder Paralellstrecken zur Autobahn bis wir endlich auf der EO65 landen. Eine regelrechte Einflugschneise, flache Landschaft und die Strecke ist beidseitig zweispurig ausgebaut. Ralf biegt spontan nach Kilkis ab für einen Caffè. Kilkis ist gute 10 km abseits, egal der Caffè ist lecker. Dann durch Kilkis Seitenstraßen und wir sind wieder auf der EO65. Spannend finden wir das das Navi den Ort Dojrani mit FYROM anzeigt. Eigentlich heißt das das mittlerweile Nordmazedonien. Außerdem gibt es keine Info das wir eine Grenze passieren. Das Kartenmaterial in Griechenland ist dürftig und oftmals einfach falsch, es scheint in Nordmazedonien ist es auch nicht besser.
An der Grenze wählt Ralf versehentlich die Busspur, während ich die Autospur nehme hat sich ein Auto zwischen uns gedrängt. Bei der Einreise nach Nordmazedonien ist Ralf wieder vor mir. Super wir haben einen Grenzer in Ausbildung. Perso, Fahrzeugschein, Grüne Versicherungskarte, Impfzertifikat. Ralf sagt mir per Funk welche Papiere ich schon mal wieder rauskramen soll. Als ich dran bin, bekommt er eins nach dem anderen gereicht. Der Ausbilder steht daneben und kaum hat der Azubi meinen Perso erfasst, wird er angeschnauzt das ich eine Frau bin. Zencina habe ich einwandfrei verstanden. Dann muss der Azubi den Platz räumen und Cheffe macht meine Einreise, in einem Viertel der Zeit wie Ralf rumstand. Wünscht mir noch eine gute Reise und ich kann weiterrollen.
Im ersten Ort Stari Dorjani machen wir eine Mittagpause, etwas Salat, gebackenen Feta und Palatschinken. So gestärkt geht es weiter. Die Navis routen Quatsch zusammen, das wir doch mehrmals kucken und korrigieren da wir nicht Autobahn fahren wollen. Trotzdem fallen wir doch paarmal rein, eigentlich ist die R1102 die alte Straße und man kommt auf dieser direkt nach Skopje, aber die Navis und die Schilder schicken einen immer wieder auf die Autobahn. Wenn man dem Navi die Autobahn wegnimmt fährt er einen Umweg von mehr als 100 km weil er nicht registriert das die R1102 direkt neben der Autobahn läuft. Einfach merken.
Als wir ein Stück auf der Autobahn sind kommen wir über eine Brücke und haben Blick auf eine Ausgrabungsstätte, die hat auch eine eigene Ausfahrt. Nur mal kucken fahren. Der Eintritt sind bescheidene 2 Euro und so gibt es heute wieder alte Steine zum kucken. Leider dürfen wir die Drohne nicht starten.
Weiter geht es über Veles, auch ein nettes Städtchen (noch eins gemerkt zum näher ankucken) dann auf die Autobahn nach Skopje. Es wird noch 2x Maut fällig aber okay wir wollen nicht so spät angekommen.
Die Sonne geht ja durch die Zeitverschiebung eine Stunde ehr unter. Direkt gefunden und wir werden schon erwartet. Unser Host läuft vor um uns die Platz in der Tiefgarage zu zeigen. Ich muss auf der ersten Ebene anhalten und die Sonnenbrille runterschieben, ziemlich finster hier. Aber Motos stehen save.
Etwas frisch machen und dann geht es in die Stadt, im Spotted by locals haben wir uns das Czardak rausgesucht und in der Ecke sind noch mehr Lokale. Aber ich hatte auch die Kantina in Google entdecket gerade 300 m weiter und wir gehen hin zum ankucken und versumpfen hier ein bisschen. WiFi funktioniert und wir überlegen ob wir bis Nis oder weiter fahren. Wenn wir weiter kommen, haben wir übermorgen mehr Zeit in Belgrad. Irgendwann wird es kalt und wir entscheiden uns für den geordneten Rückzug. Dabei kucken wir noch ob wir für morgen früh noch eine Bäckerei finden. Leider nein.