Erst lotst uns das Navi zwischen einigen Feldern durch, dann eine Straße. Ich werde mich nie wieder über die Spurrillen in DE beschweren. Diese hier sind ein ganz anderes Kaliber. Wir eiern so rum bis wir aus den Vororten rauskommen und es Richtung Koman geht.
Ein kurzer Stopp bei einem Bäcker, wir sind die Belustigung der ganzen Jugend die sich dort versammelt hat als wir Brot kaufen.
Regenbogen über dem Drin |
Nachdem wir vom Wasser weg sind kommt eine Brücke über eine Ebene. Die Bäume biegen sich verräterisch. Kurze Rücksprache, das ist nicht lustig. Wir ändern den Plan und fahren direkt nach Tirana.
Am Rückweg kommen wir sicher nochmal hier entlang. Am See zittere ich mich wieder zurück, diesmal halte ich für ein Foto, da ich die Regenbogen über dem Wasser toll finde. Rückenwind, eigentlich mag ich das. Aber wenn der Wind mich mit samt der 250 kg schweren GS anfängt vorwärtszuschieben verstehe ich auch warum ich so Probleme habe geradeaus zu fahren.
Wir versuchen noch einen Kaffee zu bekommen, aber leider kein Strom, somit kein Kaffee für Ralf. Nach Tiranafahren wir über Hamel, Troshan, Lezeh, Mamurras parallel zur Hauptstraße. Dann ein kurzer Mittagsstopp und wir buchen ein Zimmer im Garden B&B in Tirana. Ziemlich zentral gelegen mit Parkplatz. Irgendwann müssen wir doch auf die Schnellstraße drauf, und hier stelle ich fest, das es sehr gewöhnungsbedürftig ist zu fahren. Weil alle drängeln und Motorräder großteils ignoriert werden weil sie so klein sind. Wahrscheinlich ist Rushhour als wir über die Haupteinfallstrasse nach Tirana kommen, und ich lerne, Kreisverkehre liegen den meisten Albanern nicht. Halbe Autolänge rein und dann stehenbleiben, kein zügiges durchfahren, eher durchschleichen. Ganz ehrlich, ich bin schon in Tiflis mit dem Motorrad unterwegs gewesen, das was schon anstrengend aber man konnte ein Fahrmuster erkennen. Aber Tirana ist eine andere Liga.
Unser B&B versteckt sich in einer Seitenstraße hinter ein paar Hochhäusern. Ein kleines Juwel mitten in der Stadt, und die Motorräder parken mitten im Garten. Eine echte Empfehlung. Wir werden sehr herzlich begrüßt. Alles erklärt, dann duschen und die Stadt unsicher machen.
Zum Skenderbeg Square läuft man keine 15 Minuten, und ich entdecke dort auch gleich einen Buchladen und decke mich mit Albanien Landkarten ein. Denn meine Slowenien bis Albanien Karte im Maßstab 1:800.000 ist für die Durchreise gut, aber nicht für die Feinplanung. Somit kaufe ich gleich 2 Karten einmal 1:150.000 und eine 1:400.000.
Wir schlendern durch die Stadt. Ein Fußgängerzone oder dergleichen finden wir nicht. Dafür unverhofft das Haus von Enver Hoxha. Kein Hinweis am Gebäude und im späteren nachforschen soll es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das empfohlen Café ist geschlossen so landen wir in einer Touristenabzocke im italienischen Stil. Das erste italienische Restaurant in dem es keinen Espresso gibt, bzw. garkeinen Kaffee, mit der Aussage "no Espresso and no WiFi because we are a traditional place." Also suchen wir uns ein anderes Lokal für den Espresso.
Ich möchte als Nachtisch einen Cocktail, so gehen wir in die Liberia Bar, sehr uriges Lokal und ich entscheide mich um und bestelle ein dark Korca, ein supersüffiges schwarzes Bier. Ralf will etwas ohne Alkohol und bekomme eine Rose Limonade. Das Bier kostet 250 Lek und die Limo 450 :)
So gehen wir wieder zufrieden zurück und biegen einmal falsch ab und es dauert ein bisschen bis wir es merken. Aber zumindestens fangen wir uns noch einen Trelece in einer Bäckerei den wir bei der Routenplanung für morgen in unserem Zimmer genießen.