Frühstück im Hotel. Kein Toaster, dafür Pommes - irgendwie kann ich mich damit nicht so recht anfreunden.
Außerdem habe ich noch einen Geocache bei einer Teefarm entdeckt, den wollen wir noch auf die Schnelle heben. Schnell lokalisiert, aber ich muß nochmal zurück und Werkzeug holen. Der Cache ist so verkantet das ich ihn ohne Hilfsmittel nicht bergen kann. Oha - mein erster FTF und dabei gibts den Cache schon seit Juli 2014. Jetzt noch tanken und dann geht es Richtung Bayburt.
Kurz bevor wir aus den Teebergen rauskommen halte ich noch bei Caykur und kaufe etwas Tee ein. Die Strecke ist schön und wir biegen irgendwann auf die 915 ab. Am Anfang ein Dikkat-Schild und Baustelle mit km3 - km57. Reinfahren kucken. Autobahnschotter, teilweise sehr breit und geschottert, das ist auf alle Fälle machbar. Die Strasse wird wieder schmäler aber soweit okay. Außerdem kommen uns alle möglichen Autos entgegen, also wird es wohl keine Sackgasse sein.
Mein erster FTF |
Aber sobald mein Q unten ist und ich brav hinterhergelaufen bin, fahre ich auch selbst. Der Weg ist ziemlich abenteuerlich, nach nicht mal 2 km wissen wir schon nicht mehr ob wir richtig sind weil sich der Weg gabelt. Es klang doch vorhin alles so einfach. Aber da kommt ein Dolmus vorbei - Ralf fragt Bayburt? und es wird gewinkt einfach weiter in dieser Richtung. Wir folgen, der Dolmus ist ziemlich fix. Ich slalome erst um die Löcher herum bis ich aufgebe und einfach nur noch versuche den ganz großen auszuweichen..
Schotter, Rollsplitt, Matsch, Lehm, Erde, Schwimmschotter - ich murmel ganz mediativ wieder vor mich her ¨die Q kann das - die Q macht das¨ und ich behalte recht. Meine Q kann das und macht das. Wir müssen öfter nach dem Weg fragen aber alle zeigen uns die Richung und somit wissen wir das wir auf dem richtigen Weg sind.
Im Schlamm war ich einmal drauf und dran mich mit der Fuhre abzulegen, einen Schlenker links und einen rechts - der Adrenalinspiegel steigt noch mehr, und dann hat die Q wieder Grip und juckelt weiter mit mir bergauf. Aufeinmal ein Blick in die Ferne und eine Moschee steht hier mitten im nirgendwo mit einem kleinen Ort drumrum. Bayburt - da lang, und weiter geht die Reise. Es ist mittlerweile empfindlich kalt und wir erklimmen den Pass, laut Navi ist wir bei 2400 m und es liegt links und rechts des Weges Schnee.
Hoffentlich fängt es nicht das regnen an, ansonsten würde ich glatt anhalten und das Zelt aufbauen. Aber es ist richtig kalt. Langsam geht es wieder bergab. In den Spitzkehren sind entweder Löcher, Spurrillen oder Schwimmschotter - ich weiß wirklich nicht was ich am wenigsten mag. Aber ¨die Q kann das - die Q macht das¨ solange ich keinen Quatsch mache funktioniert das einwandfrei. Die Q bringt mich wie ein gutmütiger Traktor wieder ins Tal.
Juhu - das erste Stück Asphalt möchte ich einfach nur umarmen. Hier lasse ich die Q wieder fliegen, die Strasse ist schmal und windet sich an einem Flüsschen entlang durch Pappelalleen, und ich freu mich wie ein kleines Kind das ich die Strecke fast allein geschafft habe. Bayburt wird in Zukunft meine ganz eigene Bedeutung haben das die Q und ich voll beladen auch können.
Jetzt geht es abwechselnd auf großen und kleinen Strassen weiter nach Erzican. Ich lerne aus der folgende Strecke, egal ob in der Karte die Strasse weiß, gelb oder orange ist, es kann von einspurig und Schotter bis 4 spurig und super ausgebaut alles sein. Also anhand der Karte die Strassenkondition und Größe rauslesen ist nicht.
Es geht nochmal über einen Pass mit 2200 m und wir landen in einem Tal das von Bergen mit verschneiten Spitzen umzingelt scheint. Atemberaubend - zwar haben wir diesmal den Ararat nicht gesehen, aber dieses Panorama entschädigt ein bisschen. Gestern haben wir im Internet nach einer Unterkunft gesucht und ich bin auf einen Campingplatz gestossen der auch Zimmer hat. Diesen fahren wir an und versuchen unser Glück.
Wir sind die ersten Gäste in diesem Jahr, aber Zimmer können wir haben. Aber erstmal nach Erzincan, wir wollen Geld wechseln und dann noch etwas zum Abendessen fangen. Hmmmm - keine Geldwechsler. Als wir bei einer Bank anhalten werden wir auf englisch angesprochen und man teilt uns mit das es Automaten gibt die auch wechseln können. Leider finden wir besagte Bank nicht. Ralf versucht sein Glück bei der Post aber auch nicht.
Da werden wir auf deutsch angesprochen, ob uns geholfen werden kann. Schlussendlich tauscht er uns die Euros zum offiziellen Kurs und empfiehlt uns wo man gut essen kann. Wir versuchen ihn noch einzuladen, aber werden ausgetrickst, da wir nur das Essen bezahlen und der die ganzen Cays.
Zurück im Camping werden wir wieder mit Cay begrüßt und wir setzen uns draußen hin um einfach ein wenig zu schreiben. So jetzt ist mir kalt, kein Wunder auf 1200m Höhe zwischen den Schneebergen - gute Nacht.