Heute beginnt der Tag wieder mit einem Frühstück über den Dächern der Stadt. Spannender Weise gibt es auch Pommes zum Frückstück. Da verzichte ich dankend drauf. Wetter ist traumhaft und wir sind wieder auf der E80 unterwegs Richtung Samsun.
Hier geraten wir auch in eine Trafik-Control. Erst wollen sie den Führerschein. Es wird darin eifrigst geblättert, Bildchen und Buchstaben verglichen. Dann wollen sie noch den Fahrzeugschein. Wieder wird gerätselt welche Angabe was ist, aber alles in Ordnung und wir dürfen weiterfahren.
Die D010 ist ausgebaut wie eine Autobahn, oft genug queren Fussgänger diese. Um über den Graben zwischen den beiden Fahrtrichtungen zu kommen gibt es teilweise interessante Konstrukte - selbstgezimmerte Brückchen über den Graben oder Treppchen um über die Leitplanken zu kommen.
Manchmal führt die E80 direkt durch den Ort, ein andermal außen herum. In einem Ort säumen die Straße nur Autohändler mit Transportern und den Minibussen. Es fällt auch auf das es hier nur vereinzelt die In-Autos zu sehen sind. Keine Minis oder Fiat 500. Beim Fiathändler steht ein 500er ansonsten nur die Duplos und andere Bus/Vanarten.
Zwischendurch machen wir noch einen "technical stop" da die Funkanlage zickt und Ralf außer Krachen und Rauschen nichts von mir hört. Wir versuchen es einfach mal mit einem Tausch der Anlagen. Dazu Cay und Ayran und die Fahrt kann weitergehen.
Am Meer entlang ist es ziemlich kühl. In Ordu angekommen haben wir das schon allseits bekannte Problem mit dem Finden des Hotels. Allerdings werden wir gleich auf deutsch angesprochen, was wir suchen und ob uns geholfen werden kann. Im Prinzip sind wir richtig, nur wieder auf der falschen Seite. Einmal rum - Ralf biegt brav nach der Beschreibung auch in eine Baustelle ab - ich nicht. Ich bin überzeugt das es einen leichteren Weg geben muss. Tut es nicht - ich drehe eine große Runde bis ich wieder vor der Baustelle stehe und Ralf auf mich wartet. Hotel ist schick, aber gerade im Umbau und von Baustellen umzingelt, ich glaube mit dem Auto hätte ich aufgegeben.
Frischmachen und die Stadt erobern. Aber zuerst im Park am Meer entlang und zur Seilbahn. Mal schauen was die für Preise dafür aufrufen und ob wir fahren wollen. Die Schlange ist lang, wir entscheiden uns lieber für ein Eis. Und nun in die Stadt, verwinkelt, lustig, viele Leute, die Strassen und Fußgängerzone ist voll.
Hier komme ich mir nicht so beobachtet vor, so als Frau ohne Kopftuch. Hier sind die Frauen schick mit und ohne Kopftuch und auch alleine unterwegs ohne das jemand dem besondere Beachtung schenkt. Allerdings fühle ich mich ein wenig wie ein häßliches Entlein. Aber wenn man packtechnisch etwas eingeschränkt ist, dann ist halt Cargohose und T-Shirt nur das was ich habe.
Ich fange mir einen Iskender Tavuk, Ralf will lieber im hoteleigenen Jazzpub wieder Pasta. Die Pasta ist wohl lecker, dazu noch einen Schäfersalat, ich gönne mir nur einen alkoholfreien Cocktail. Leider ist mir etwas schattig und der Kellner nervt mich mit seinem hin-und hergegehe - wie ein Gefängniswärter. Vorallem knarzt der Boden bei jedem Schritt. Bevor ich ganz grantig werde verziehen wir uns.