Nachdem es heute zwar noch wolkenverhangen ist, aber nicht regnet, versuchen wir nochmal unser Glück. Es geht erstmal ein Stück wieder Richtung Tbilisi, von Kutaisi sind es knapp 80 km zurück, aber wir versuchen es. Endlich steht Chiatura ausgeschrieben nur noch 40 km und wir verlassen endlich die E60. Die Strasse haben wir fast für uns alleine und die Landschaft ist einfach toll, ebenso die Strasse, Kurve an Kurve schwingen wir uns Richtung Geisterstadt Chiatura.
Irgendwann sind wir oben auf dem Berg und jetzt geht es runter in die Stadt. Seilbahnen sehe ich nicht auf Anhieb.Ich glaub da muß man erstmal die Augen auf Seilbahnfilter umstellen. Von wegen Geisterstadt, hier ist viel los aber auch vieles verlassen und verfallen. Wir parken die Motorräder und fragen ob wir hier stehen bleiben und ob wir alles dran lassen können. Dürfen wir, der Polizist wird mittels Kamera unser Qe mit bewachen.
Die Seilbahnen sind hier ein normales Verkehrsmittel wie Busse oder eine Tram. 24 Seilbahnen für Personen und 50 für den Manganabbau, der nicht mehr existiert und der Grund für diese fast-Geister-Stadt ist. Leider haben wir nicht alle entdeckt, ich denke hier müßte man wirklich ein oder zwei Nächte bleiben um das hier abzulaufen und mit den Seilbahnen zu fahren.
Nachdem ich bis jetzt noch keinen Geocache gefahngen habe, ziehe ich meinen Dakota aus der Tasche und kuck mal ob hier was ist. Super 500 m Luftlinie ist ein Cache in einer stillgelegten Seilbahnstation. Erst kraxelt Ralf rauf um zu kucken ob es sicher ist, dann darf ich nach oben und suchen. Typisch Geocacher - ich kraxelt überall rum, stecke meine Finger in alle Ritzen und suche und werde nicht fündig. Als ich aufgeben will und die Treppe wieder runtergehe, schaue ich doch noch mal durch ein Fenster und sehe etwas baumeln. Nochmal rauf und am Seil gezogen und schon habe ich den Cache. Mein Erfolgserlebnis des Tags.
Ich denke hier müßte man mehr Zeit verbringen um solche Bilder schießen zu können wie in diesem Artikel.
Noch eine Runde durch die Stadt und ein paar Fotos und dann geht es wieder weiter Richtung Batumi. Keine Churchela-Verkäufer weit und breit. So ein Mist, die meisten gab es auf dem Weg nach Stepantsminda, aber da hatte ich sie noch nicht gekostet und habe mich folglich auch nicht damit eingedeckt.
Umso näher wir dem Meer kommen umso mehr klart es auf und die Sonne scheint. Am frühen Nachmittag sind wir in Batumi, checken im Hotel ein, machen uns frisch und wagen einen Stadtbummel. Welch Unterschied zu unserem letzten Besuch bei Regen. So sieht alles viel besser aus, die Läden haben geöffnet, und Ralf ersteht eine neue Sonnenbrille, nachdem er seine irgendwo auf der Reise verloren hat.
Nur Churchelas gibt es hier auch nicht. Meine letzte Hoffnung, morgen auf dem Weg zur Grenze wird es doch sicher ein paar Stände geben. Wir konsultieren den Reiseführer und gönnen uns ein Abendessen im Restaurant "Bremen". Hat bis auf den Namen nichts mit der Stadt in Norddeutschland gemein.
Authentische georgische Küche zu vernünftigen Preisen. Ich bestelle ein Ojakhuri und Ralf Ajarian Khachapuri. Als Vorspeisen gibt es natürlich Salat und ich versuche Auberginen mit Walnüssen. Auch sehr lecker. Dazu gibt es georgisches Bier und Limonade. So klingt der Tag schön aus.